In seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag der Kapitulation bezeichnet Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Kriegsende als einen "Tag der Befreiung". Das war damals eine Sensation, denn so eindeutig wie er hat das kaum ein konservativer Politiker vor ihm formuliert. Er bekommt dafür viel Applaus.
Die Rede ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass Weizsäcker als junger Rechtsanwalt nach dem Krieg seinen Vater Ernst von Weizsäcker in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen verteidigt hatte. Ernst von Weizsäcker war Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter Hitler und als Brigadeführer der SS für viele Deportationen verantwortlich.
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