Bam! Völlig aus dem Nichts heraus schlug mir mein Klassenkamerad sein Schulbuch ins Gesicht. Warum hat er das getan? Zorn stieg in mir auf, am liebsten hätte ich ihm direkt eine verpasst. Nachdem ich zu Hause alles meinen Eltern erzählt hatte, meinte mein Vater: »Dani, ich habe einen Vorschlag. Du wirst das jetzt wahrscheinlich nicht verstehen, aber eines Tages vielleicht.« Er schnappte sich die Autoschlüssel, und wir fuhren zum Supermarkt. Dort angekommen fragte mein Vater: »Was ist seine Lieblingssüßigkeit? Morgen in der Schule kannst du sie ihm dann schenken.«
Wie bitte? Das ergibt doch gar keinen Sinn! In mir sträubte sich alles gegen diesen Rat, aber schließlich ließ ich mich darauf ein. Am folgenden Morgen ging ich geradewegs auf meinen Klassenkameraden zu. Mit den Worten »Hier, hab dir was mitgebracht« gab ich ihm den Schokoriegel. Völlig irritiert und mit weit aufgerissenen Augen nahm er den Riegel und brachte ein kurzes »Danke« hervor, ehe er schweigend an seinen Platz zurückkehrte.
Das Fazit dieser Geschichte ist fast nicht zu glauben: Im Laufe der Schulzeit wurden wir nicht nur sehr gute Freunde, unser Kontakt blieb sogar noch viele Jahre darüber hinaus erhalten. Und das nur aufgrund eines Schokoriegels!
Wie kam mein Vater dazu, mir diesen weisen Ratschlag zu geben? In der Bibel heißt es, dass wir unseren »Feinden« nicht Böses mit Bösem vergelten sollen. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter: Vergelte Böses mit Gutem! Dann wirst du »feurige Kohlen« auf dem Kopf des anderen sammeln – das heißt, du wirst den anderen durch dein Verhalten zutiefst beschämen. Wie dankbar bin ich heute, mich auf diesen biblischen Rat meines Vaters eingelassen zu haben!
Daniel BeckDiese und viele weitere Andachten online lesen
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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