Die Welt horchte überrascht auf beim Gedenkkonzert für Nelson Mandela 1988: eine junge Frau sang nur zur Gitarre Lieder von Flucht und Aufbruch, von Enge und Hoffnung.
Eigentlich sollte Tracy Chapman nur ein Lied singen, durch eine technische Panne eines anderen Musikers wurde sie für ein zweites Lied auf die Bühne gebeten. Die Geburtsstunde eines Welterfolges: „Talkin´ ´bout a revolution“ oder „Fast Car“ wurden bald von vielen mitgesungen, ihr gerade zuvor erschienenes Debütalbum verkaufte sich millionenfach, „Baby, can I hold you“ oder „Behind the wall“ wurden ebenso bekannte Lieder. Ihre reduzierte Form, sparsam instrumentiert, geschmackvoll produziert, wurde zu ihrem Markenzeichen, ihre Texte waren engagiert, politisch und poetisch.
Der Trubel des Erfolges passte aber wenig zu der schüchternen afroamerikanischen Frau aus Cleveland. In Armut aufgewachsen in einem Vorort, lernte sie schon als Kind Gitarre spielen. Stipendien brachten ihr höhere Schulabschlüsse und einen Zugang zur Universität in New York. Mit Straßenmusik bot sie ihre Musik an, bis ein Kommilitone sie an einen Plattenproduzenten vermittelte.
Tracy Chapman, die sonst sehr zurückgezogen lebt, veröffentlichte bis heute acht Alben, die ihr weitere Grammys einbrachten, ihre Themen sind immer noch die Armut, Rassismus, Aufbruch, und die Hoffnung der Außenseiter. Aber auch viele Liebeslieder voller Sehnsucht und Trauer sind zu hören. Erst in diesem Jahr hatte sie gemeinsam mit dem Countrysänger Luke Combs einen spektakulären Auftritt, gemeinsam sangen sie ihren Hit „Fast Car“. Mit dieser Neufassung erreichte sie als erste afroamerikanische Frau die Topposition in den US-Country-Charts
Peters Playlist Tracy Chapman:
Tracy Chapman (1988): Talkin‘ ‘bout a revolution, Fast car, Behind the wall, Baby can I hold you, Mountain o‘ things, Why?, For my lover
Crossroads (1989): Crossroads, Freedom now, Subcity, All that you have is your soul
Matters Of The Heart (1992): Bang bang bang, Used to be a sailor, Woman’s work, Open arms
New Beginning (1995): Smoke and ashes, The promise, Give me one reason
Telling Stories (1999): Telling stories, Speak the word, Unsung psalm
Let It Rain (2002): Another sun, You’re the one, Goodbye, I am yours
Where You Live (2005): Change, America
Our Bright Future (2008): Sing for you, I did it all, Save us all, For a dream, Thinking of you, Spring
Greatest Hits (2015): alle wichtigen Songs in remasterten Versionen, dazu Stand my me (live in der Dave Letterman Show, 2015)
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