Die deutsche Sprache hat etwa eine halbe Million Wörter. So viele Möglichkeiten, etwas Kluges zu sagen! Und doch: manchmal fühle ich mich eher sprachlos. Oder mache viele Worte um nichts.
Ganz anders war das mit Jesus. Im Lukasevangelium wird berichtet, dass ihn eines Tages eine ungewöhnliche Nachricht erreicht. Ein römischer Offizier bittet ihn dringend um Hilfe. Sein Diener sei schwer erkrankt, ob Jesus ihn heilen könne. Ungewöhnlich ist diese Nachricht aus mehreren Gründen: Einmal hätte dieser Offizier Jesus aufgrund seiner Machtposition einfach zu sich beordern können. Und für Jesus als Jude ist es eine heikle Sache, einen römischen Soldaten zu besuchen: sie gelten als Feinde des jüdischen Volkes. Doch Jesus hat keine Berührungsängste und macht sich auf den Weg. Es reicht ihm, dass der Mann ihn um Hilfe bittet.
Dann erreicht Jesus eine weitere Nachricht des Offiziers: „Herr, mach dir nicht die Mühe, in mein Haus zu kommen, denn eine solche Ehre verdiene ich nicht. Sprich einfach ein Wort, und mein Diener wird gesund werden.“ (Lukas 7,6-7)
Ein einziges Wort – mehr will dieser Offizier nicht von Jesus. Denn er ist sich sicher, dass mehr nicht nötig ist.
Zwischen Jesus und einem Menschen bedarf es wohl nicht vieler Worte: Meine ehrlichsten Gebete waren selten die, die voller schöner Sätze waren. Wenn meine Seele nichts kluges mehr sagen kann, reicht das Gebet „Herr, hilf“. Ich bin überzeugt: Ein Wort reicht, und Jesus macht sich auf den Weg, mir zu begegnen.
Autor: Tanja Rinsland
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