Für eine weitere Episode meines Podcasts "Genuss im Bus" bin ich in den Rheingau gefahren und habe - inmitten einer malerischen Landschaft - Schloss Vollrads einen Besuch abgestattet. Bereits von Winkel aus wird der Blick frei auf das Schloss, umgeben von sanften Hügeln und Weinbergen. Eine idyllische Szenerie offenbart sich dem Blick des Besuchers. Besonders markant wirkt der runde Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert, der als Wahrzeichen von Schloss Vollrads gilt. Dieser Turm verleiht dem Schloss einen wirklich einzigartigen romantischen Charme.
Verabredet bin ich mit dem GF Ralf Bengel und dem Kellermeister Jochen Bug. Von den beiden will ich wissen, wie es einem so alten und traditionsreichen Weingut gelingt, Innovationskraft und Veränderungsbereitschaft an den Tag zu legen, ohne die Vergangenheit zu vergessen oder sie gar zu leugnen. So kommt es, dass wir darüber sprechen, worin der Kern der Identität von Schloss Vollrads eigentlich besteht, aus welchen Bausteinen diese Identität aufgebaut ist. Gibt es so etwas wie einen Wertekanon, der den Umgang mit der Natur, das soziale Miteinander und auch die Leitplanken im Prozess der Weinbereitung orientiert, einen Wertekanon, der Halt gibt und den Handelnden eine klare Richtung weist.
Natürlich reden wir auch über die Besitzverhältnisse, die Dynastie der Grafen Matuschka-Greiffenclau ebenso wie die Nassauische Sparkasse. Wir reden über das besondere Terroir von Schloss Vollrads, die Stilistik der Weine und das aktuelle Portfolio. Logisch, dass wir auch die beiden aktuellen Großprojekte thematisieren: die gerade abgeschlossene Umstellung der Weinbergsflächen auf ökologische Bewirtschaftung und den Bau des neuen, hochmodernen Kellergebäudes, das derzeit in Hanglage direkt oberhalb des Schlosses errichtet wird. Der Neubau dient zum einen der Weinproduktion, aber auch der Energieversorgung des gesamten Schlosses. Mithilfe von Photovoltaik, Batteriespeichern und Blockheizkraftwerk soll das Gebäude den Wärme- und Energiebedarf der gesamten Schlossanlage – inklusive Weingut, Gutsrestaurant und Veranstaltungsbereich – zu 80% aus erneuerbaren Energien decken. Die Trauben sollen in der neuen Weinhalle nach dem Gravitationsprinzip verarbeitet werden, weil das schonender sei und zu besserer Weinqualität führt, so zumindest erläutern mir das Geschäftsführer und Kellermeister.
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