Meine Mutter sagte zuweilen: »Der redet wie ein Blinder von der Farbe.« Sie wollte damit ausdrücken: »Der weiß überhaupt nicht, wovon er redet!« Ich habe den Eindruck, in Bezug auf Depressionen ist das häufig so. Wer diese Erkrankung nicht aus eigenem Erleben kennt, versteht wenig bis gar nichts davon. Sie saugt jede Lebensenergie aus einem heraus, man möchte sich nur zurückziehen, jeglicher Antrieb geht verloren. Was andere Menschen heiter stimmt – Sonne, Freizeit, körperliche Gesundheit – vertieft eher noch die innere Not. »Mensch, es geht dir aber doch ansonsten ganz gut!« ist eine wohlmeinende Reaktion Außenstehender. Doch damit wird das Gefühl, an der eigenen Hilflosigkeit selbst schuld zu sein, nur erhöht. Auf der Suche nach echtem Verständnis und kompetenter Hilfe gehen gerade Depressive oft leer aus.
Nun gibt es leider kein Allheilmittel für diese schwere Belastung. Ich möchte aber gern aufzeigen, dass die Bibel auch diese große Not kennt: Insbesondere in den Psalmen trifft man auf Schicksalsgenossen, die sich in schlimmsten Depressionen wiederfanden. Sie haben in Worte gefasst, wie es ihnen erging und was ihnen letztlich geholfen hat. Immer wieder wird dabei deutlich, dass der lebendige Gott unser Inneres genau kennt und dadurch wirklich helfen kann. Wer mit seinen inneren Nöten im Gebet zu Jesus Christus kommt, wird von ihm niemals ignoriert oder wieder weggeschickt. Die Bibel sagt, dass Gott bei den Menschen ist, »die zerbrochenen Herzens sind« (Jesaja 57,15). Wenn Sie sich Jesus anvertrauen, dürfen Sie sich seiner besonderen Gegenwart bewusst sein. Er spricht zu Ihnen: Ich werde dich nicht verlassen noch vergessen. Ich bin dein Hirte (vgl. Hebräer 13,5; Psalm 23,1).
Thomas LangeDiese und viele weitere Andachten online lesen
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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