Sara Schurmann: Wie wird aus "Klartext Klima" Aktion für die Abwendung der Klimakatastrophe?
Der erste Talk, den ich mit Sara Schurmann hatte, war kurz nach Veröffentlichung ihres offenen Briefes im September 2020. In diesem adressierte sie an die Journalist:innen dieser Welt.
Auszug:
Auch viele Journalist:innen scheinen noch immer nicht verstanden zu haben, wie ernst die Klimakrise ist und an was für einem historisch entscheidenden Punkt wir gerade stehen. Zu wenige von uns machen sich bewusst, wie sehr diese Krise unsere eigene Zukunft konkret und unmittelbar bedroht.
Bei heutigen Emissionen werden wir in etwa zehn Jahren das gesamte verbleibende CO2-Restbudget verbraucht haben. Es bleiben also weniger als zehn Jahre, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten. Zehn Jahre, in denen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entschlossen handeln und die CO2-Emissionen weltweit halbieren müssen.
Was ist in den anderthalb Jahren zwischen damals und heute geschehen?
Darüber spreche ich mit Sara, die gerade ihr Buch „Klartext Klima!: Zusammenhänge verstehen, loslegen und effektiv handeln“ veröffentlicht hat.
Kladdentext:
„Jede und jeder Einzelne ist immens wichtig. Nur wenn genug Menschen anfangen, den Ernst unserer Situation anzuerkennen, darüber zu reden und zu handeln, können wir noch schnell genug etwas ändern. Das ist absolut möglich.“
Der Klimawandel ist real und bedrohlich, das stellt kaum noch jemand ernsthaft in Frage. Wie akut die Klimakrise wirklich ist und wie stark sie unsere Leben schon in den kommenden Jahrzehnten betreffen wird, das ist allerdings nur wenigen richtig bewusst. Auch Sara Schurmann hat lange verdrängt, wie wenig Zeit uns bleibt, um die Katastrophe abzuwenden. Doch dann begann sie zu recherchieren, und ihr wurde klar: Es gibt noch so viel, das wir retten können – also tun wir es!
Denn: Wer die Zusammenhänge versteht, wird handeln.
Sie selbst sieht noch sehr viele Chancen, das Ruder herumzureißen, wenn wir das Pariser Klimaziel endlich politisch und gesellschaftlich ernstnehmen.
Wenn ich früher an mein Leben als Rentnerin gedacht habe, gab es ein Bild, das ich dann vor mir sah: Ich sah mich, wie ich mit Mitte 60 an meinem Geburtstag eine ausgedehnte Fahrradtour mit meiner Familie mache. Dieser scheinbar einfache Wunsch wird so wohl nicht in Erfüllung gehen. Ich habe im Hochsommer Geburtstag. Demzufolge, was man heute weiß, wird es dann in vielen Sommern wochenlang so heiß sein, dass man auch in Deutschland tagsüber kaum das Haus verlassen möchte. Im besten Fall wäre es 2050 wohl dennoch möglich, einen irgendwie entspannten Tag zusammen mit meiner Familie zu verbringen. Dafür jedoch braucht es einen kollektiven Bewusstseinswandel, der endlich dazu führt, auch entsprechend zu handeln.
Ihr Buch zeichnet ihre eigene Reise nach, Sara reflektiert, wie sie als gut gebildete Journalistiin elbst sehr lange verdrängen konnte, das die Klimakatastroophe so dringlich ist. Und sie hofft, dass diese Offenheit auch andere dazu anregt, vom Verdrängen und Nichtstun in Aktion „jenseits des eigenen Haushaltes“ zu gehen.
2021 hat Schurmann das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland mitbegründet. Das ganze Ausmaß der Klimakrise ist ihr erst im Sommer 2020 bewusst geworden. Seitdem versucht sie zu verstehen, wie das sein konnte – und welche realistischen Optionen wir haben, um unsere Lebensgrundlagen noch zu retten.
Hier geht es zur Bestellseite von Saras Buch.
Für Barrierefreiheit oder zum Sprachen lernen: Hier findet ihr das vollständige Transkript zur Folge:
Transkription unterstützt durch AI Algorithmen von Presada (https://www.linkedin.com/company/presadaai/)
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