1&1-Chef Dommermuth: “Wer in die Fußstapfen eines anderen tritt, wird ihn nicht überholen”
Der Unternehmer Ralph Dommermuth brachte 1998 eine der ersten deutschen Internetfirmen, 1&1, an die Börse. Im Podcast Handelsblatt Disrupt mit Chefredakteur Sebastian Matthes berichtet er, wie das Unternehmen die Dotcom-Blase überlebte, warum viele Schritte seiner Karriere Zufall waren und wie Dommermuth heute ein viertes deutsches Handynetz aufbauen will. Es sei „nicht die große Vision oder das große strategische Vorgehen“, die hinter seinen Erfolgen stünden, sagt er – vielmehr „sind es Themen, von denen ich denke, dass sie auf Dauer funktionieren“.
Das Geschäftsmodell von 1&1, heute einer Tochtergesellschaft von United Internet, funktionierte. Bei der Gründung 1988 war der Konzern noch ein Softwarevertrieb. In den Folgejahren entwickelte Dommermuth ihn zu einem der großen Kommunikations- und Digitalunternehmen der Republik. Mittlerweile verkauft das Unternehmen auch Mobilfunkverträge, für die es die Netze von Telefónica (O2) und Vodafone mitbenutzt.
Als „Trittbrettfahrer“, wie Telekom-Chef Tim Höttges ihn einmal bezeichnete, sieht sich Dommermuth aber nicht. „Ein Trittbrettfahrer ist jemand, der ohne Ticket fährt“, sagt er. „Wir sind letztendlich Mieter.“ Höttges könne seine Kunden nur deshalb so bezeichnen, weil sie auf die Lieferung der Telekom angewiesen seien. „Wenn das eine normale Lieferantenbeziehung wäre, dann würde man über seine besten Kunden so nicht reden“, sagt er.
Matthes und Dommermuth sprechen auch über den Ursprung der Karriere des Unternehmers. In den Achtzigern begann Dommermuth im Westerwald eine Lehre bei der Deutschen Bank, wollte dort aber nie arbeiten. Stattdessen half er entgegen dem großmütterlichen Rat als freier Mitarbeiter im Computergeschäft des Nachbarn aus. Mit 20 kaufte er seinen ersten Porsche und gründete sein erstes eigenes Unternehmen. Heute ist Dommermuth Multimilliardär.
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