Researchgate-Gründer Madisch: "In Deutschland gibt es genug Geld, aber es fehlen die Ideen"
In der Coronakrise hat Ijad Madisch Tausenden Wissenschaftlern geholfen, ihre Forschungsergebnisse digital zu teilen. Jetzt will er durch künstliche Intelligenz die Klimaforschung beschleunigen. Im Podcast Handelsblatt Disrupt verrät er Chefredakteur Sebastian Matthes, wie das geht. „Wir brauchen ein System, bei dem Mensch und Maschine zusammenarbeiten“, sagt Madisch. Ab Montag werde auf seiner Wissenschaftsplattform Researchgate eine neue „Spotlight“ Funktion live gehen, die es Nutzern ermöglicht, die Sichtbarkeit ihrer Forschungsergebnisse weiter zu steigern. Ähnlich wie im News-Feed auf Facebook wird den Forschern eine ausgewählte Publikation aus dem Profil anderer Wissenschaftler mit ähnlichen Interessen vorgeschlagen. „Wissen und Technologie sind hinreichend vorhanden“, sagt Madisch. „Wir müssen nur lernen, sie zu nutzen.“ Der Gründer galt als Hoffnung der Berliner Start-up-Szene, heute ist er längst über die Landesgrenze hinweg bekannt. Fast 90 Millionen Dollar Startkapital sammelte er von Star-Investoren wie Bill Gates, Ex-Facebook-Manager Matt Cohler und Tech-Milliardär Peter Thiel ein. Ex-Kanzlerin Angela Merkel besuchte Madisch im Berliner Büro.
Der Krieg in der Ukraine lässt den Unternehmer nicht unberührt. Ein Teil der Wissenschaftscommunity fordere, russischen Forschern den Zugang zur Plattform zu blockieren. Madisch zögert: Researchgate habe er mit dem Ziel gegründet, Wissen zugänglich zu machen. „Es ist unsere Mission, Menschen zusammenzubringen – auch in Zeiten des Krieges.“
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