Der Virologe Alexander Kekulé fordert, die häusliche Isolierung und die Quarantäne im Zusammenhang mit Corona-Infektionen auf fünf Tage zu verkürzen. Kekulé sagte MDR AKTUELL am Dienstag, das solle pauschal gelten, "ab dem Moment, wo Omikron dominant ist". Er schätze, dass das bereits nächste Woche der Fall sein werde.
Zur Begründung sagte Kekulé, bei der Omikron-Variante gehe es "nicht um die Reduktion der Infektionszahlen, sondern es geht wirklich darum, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten, insbesondere in den Krankenhäusern". Daher sei es "völlig richtig", dass die Bundesregierung über eine Verkürzung der Isolierung für positiv Getestete sowie der Quarantäne für Kontaktpersonen nachdenke. Als Voraussetzung nannte Kekulé einen negativen PCR-Test bei Infizierten sowie einen negativen Schnelltest für Kontaktpersonen nach den genannten fünf Tagen.
Kekulé erwartet eine radikale Wende der deutschen Corona-Politik: "Wir haben einen kompletten Paradigmenwechsel durch Omikron, weil wir durch die Gegenmaßnahmen mehr Schaden anrichten können als das Virus selbst." Das beinhalte auch eine "allerletzte Warnung für die Ungeimpften": Der Staat müsse weiter funktionieren. Außerdem, so Kekulé, gebe es für eindämmende Maßnahmen "nicht mehr die harte Begründung, weil die meisten geimpft oder genesen sind und das Virus sogar weniger gefährlich sein könnte".
Fragen und Antworten zur Corona-Impfung
Am Freitag wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach soll es dabei auch um eine mögliche Verkürzung der Quarantänedauer gehen.
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