Ist es nicht das Normalste von der Welt, dass ein Vater so etwas zu seinem Sohn sagen möchte? Doch wie sehr ist das Verhältnis von Vätern und Söhnen auch von Spannungen, Missverständnissen und Unstimmigkeiten geprägt! Als Vater von zwei Söhnen weiß ich etwas davon. Heutzutage wird sogar infrage gestellt, ob es für einen Sohn überhaupt die Bestimmung sein kann, seinem Vater zu gefallen. Es bestehen Zweifel daran, denn es könnte ja bedeuten, dass der Sohn dadurch eingeschränkt wird und sich nicht so verwirklichen kann, wie er sich es selbst vorstellt.
Was gefiel denn Gott so sehr an seinem Sohn? Dieser hatte sich dazu entschlossen, den Auftrag auszuführen, den er von seinem Vater bekommen hatte. Er verließ die himmlische Herrlichkeit, seine Komfortzone, und kam auf diese Erde – ein ziemlich unbequemer Ort, wo sich die Bewohner unaufhörlich bekämpfen und wo es keinen Frieden, sondern sehr viel Leid, Krankheit, Not und Zerstörung gibt. Und vor allem waren dort die meisten gar nicht daran interessiert, nach dem Willen ihres Schöpfers zu fragen, geschweige denn, danach zu leben.
So wurde der Sohn Gottes zwangsläufig zu einem Fremdkörper in dieser gottlosen Welt. Doch das bedeutete überraschenderweise nicht, dass er sich zurückzog, sondern – im Gegenteil – er zeigte den Menschen, was es bedeutet, wenn man in Gemeinschaft mit Gott lebt und von seiner Liebe erfüllt ist. So zeigt er sich solidarisch mit den so weit von Gott entfernten Menschen. Das drückte er bereits bei seiner Taufe zu Beginn seines Wirkens aus, die ein Sinnbild dafür ist, das bisherige Leben in den Tod zu geben. Und so hat Christus am Kreuz sein Leben geopfert – nicht um seiner selbst willen, sondern um unseretwillen, damit wir zu Gott kommen können.
Joachim PletschDiese und viele weitere Andachten online lesen
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Audioaufnahmen: Radio Segenswelle
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