Achtsamkeit ist in den letzten Jahren zu einem Modewort geworden. Man hört in Vorträgen und Schulungen davon und nimmt sie gerne für sich selbst in Anspruch, denn wer möchte nicht von anderen wahrgenommen werden. Auch auf die eigenen Bedürfnisse sollte man achten, damit man sich selbst nicht irgendwann auf dem Lebensweg verliert.
So modern das alles klingen mag – schon der Apostel Paulus spricht von Achtsamkeit. Und das ist immerhin fast 2.000 Jahre her. Paulus benutzt etwas andere Vokabeln, legt aber der christlichen Gemeinde in Rom ans Herz, dass die Starken auf die Schwachen achten und behutsam mit ihnen umgehen sollen. Er sagt im Brief an die Römer, Kapitel 15, Vers 1: „Selbst wenn wir einen starken Glauben haben, dürfen wir uns nicht nach uns selbst richten, sondern müssen die Zweifel und Ängste Schwächerer ernst nehmen.“ Römer 15,1 (NLB)
So steht es in der Neues Leben Bibelübersetzung. Im darauffolgenden Vers begründet Paulus seine Aufforderung und sagt: „Wir sollen uns so verhalten, dass es dem andern hilft und er dadurch im Glauben ermutigt wird.“
Wenn das nicht vorbildliche Achtsamkeit ist. Wie oft mag es auch zur damaligen Zeit vorgekommen sein, dass die Starken im Glauben vorgeprescht sind und damit die schwächeren überfordert haben. Doch in einer Gemeinde soll niemand abgehängt werden. Keiner darf sich auf Kosten anderer profilieren.
In einer christlichen Gemeinde sollen alle, die dazugehören, im Glauben gestärkt werden. Ängste und Zweifel sind nun einmal menschlich. Wie gut ist es da, wenn stärkere Geschwister im Glauben die schwächeren unterstützen und ihnen helfen, neuen Mut zu fassen. Das gilt im einundzwanzigsten Jahrhundert ebenso wie vor 2.000 Jahren.
Autor: Annegret Schneider
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