Mein Sohn teilt gerne. Eine Tüte Chips beispielsweise stopft er nicht einfach in sich hinein. Immer fragt er, ob jemand etwas abhaben möchte. Dann schmeckt es ihm einfach besser.
Ich tue Dinge in erster Linie nicht für mich, sondern ich habe den anderen mit im Blick: Dieses Grundprinzip ist gut und gemeinschaftsfördernd. Und im 8. Jahrhundert vor Christus wurde es in Israel sträflich verletzt.
Rein vordergründig schien alles in Ordnung. Man opferte Jahweh, dem Gott Israels, im Tempel reichlich. Und doch fällt später das Urteil Gottes vernichtend aus: Das alles habt ihr für euch selbst getan. Aber nicht für mich. Ihr wolltet euch bei mir für euer unmoralisches Leben freikaufen. Dabei …
„ bin [ich] es doch,
der deine Verbrechen auslöscht.
Das tue ich, weil ich es will!“ (Jesaja 43,25 – BasisBibel)
Ich erkenne hier Gottes tiefe Erschütterung über eine zerrüttete Beziehung. Die Israeliten hatten ihn zu einem Tyrannen abgestempelt. Jemandem, dem man ein autonomes Leben abtrotzen musste. Dabei geriet Gottes Liebe, seine Bereitschaft barmherzig zu sein, völlig in den Hintergrund.
Ich freue mich über meinen Sohn, der es genießt, etwas von sich abzugeben. Wahrscheinlich fällt es ihm etwas leichter, auch Gottes Großzügigkeit und Zuwendung zu erkennen und anzunehmen.
Autor: Oliver Jeske
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