Interview mit Till Gross von Comfort Zone Crusher Hey Leute, willkommen zu einer neuen Folge der LIFE HACKZ Show! LIFE HACKZ gibt Dir die besten Tipps und Hacks für Dein bestes Ich. Dein bestes Ich im Bereich Sport, gesunde Ernährung, Produktivität, Online Business, ortsunabhängiges Arbeiten oder auch mehr Selbstwertgefühl. Heute habe ich mir Tilll Groß aus Österreich vor die Kamera geholt. Und der Till ist ein DNX Speaker, der zuletzt auf der DNX GLOBAL performed hat. Er hatte die undankbare Aufgabe als letzter auf die Bühne zu müssen, um kurz vor 18:00 Uhr, nachdem die Leute acht Stunden Input gekriegt haben; ist dann vor 500 Mann internationalem Publikum auf die Bühne und hat das Ding mega, mega gerockt. Und das nicht ohne Grund: Till hat von den besten Therapeuten in den Staaten gelernt, ist super wissbegierig auf seinem Themengebiet. Er ist Gründer des Startup “Comfort Zone Crusher” und verhilft Menschen zu mehr Selbstbewusstsein und den richtigen Handlungen in den entscheidenden Momenten. Checkt das Interview aus, viel Spaß! In dieser Folge lernst du: Warum du dich einfach mal mitten in der Fußgängerzone auf den Boden legen solltest. Warum es viel schwerer ist als du denkst ein Nein zu bekommen. Wie ein Selfie dir hilft deine Ziele zu erreichen. Schreib mir an marcus@lifehackz.co, hinterlass eine kurze Bewertung auf iTunes und abonniere die Show! Werde auch Teil der kostenlosen DNX LIFE HACKZ Community mit über tausenden gleichgesinnten Lifehackern. 1.000 Dank, Dein Marcus SHOWNOTES Comfort Zone Crusher 5 Minute Journal Headspace https://www.youtube.com/watch?v=p7z6mcdXVvQ [su_accordion] [su_spoiler title="Diese LIFE HACKZ Folge zum Nachlesen" icon="plus-square-1"] Interview mit Till Groß Marcus: Okay cool! Hey, willkommen zu einer neuen Folge von LIFE HACKZ und willkommen Till! Cool, dass Du am Start bist! Till: Vielen Dank, ich freue mich, dass ich da sein darf! Marcus: Wo erwischen wir Dich denn gerade und was machst Du da? Till: Jetzt bin ich gerade in Wien. Ich bin vor knapp… also genau, als die DNX GLOBAL war, bin ich gerade aus Chicago zurückgekommen. Da bin ich für einen Monat mit einer Freundin so ein bisschen durch Europa gereist und jetzt seit knapp dreieinhalb Wochen bin ich in Wien und bin jetzt hier für drei Monate und habe halt ein Team - ich habe jetzt zwei Leute, die hier Vollzeit für mich arbeiten - und jetzt bin ich für drei Monate mit meinem Team hier in Wien. Die Sonne scheint auch noch gerade, obwohl es schon fast Oktober ist. Also es ist alles perfekt, denke ich. Marcus: Ja sehr geil, das ist cool! Ich hab’s ja eben gesehen, da haben wir noch kurz das Video angehabt, bevor wir hier aufgenommen haben auf Skype. Bei Dir scheint die Sonne, hier scheint die Sonne, so schlimm ist es doch nicht in Deutschland, solange die Sonne scheint. (beide lachen) Till: Genau das habe ich auch gedacht. Allerdings November und Dezember kommen bald ne? Marcus: Ja, das auf jeden Fall, da wird’s wieder härter. Du sagst gerade, Du arbeitest mit Deinem Team jetzt - ähm die Vollzeit für Dich arbeiten an Deinen Projekten. Was genau ist das? Und was machst Du? Und wofür stehst Du? Wofür willst Du stehen? Till: Genau, also Comfort Zone Crusher. Im Grunde, was wir machen dort ist, dass wir wirklich so evidenzbasierte Psychotherapiemethoden nehmen und Research aus der Psychologie. Und das ist so eine unterhaltende, lustige und spielerische Art und Weise aufbereiten und damit Leuten helfen vor allem im sozialen Kontext: wie kann man Ängste überwinden? Wie kann man lernen besser mit Angst, Nervosität und Unsicherheit umgehen, um dann in verschiedenen Lebensbereichen besser zu performen, das heißt im Businesskontext, aber auch im privaten Bereich einfach soziale Interaktionen mehr zu genießen und da sozusagen auch sein Sozialleben besser auszubauen. Und das hat begonnen vor eineinhalb Jahren ungefähr, als so ein kleines Seitenprojekt bis sich das nach und nach halt immer mehr zu einem Vollzeitbusiness gewachsen, bis jetzt dahin, dass ich halt auch zwei Leute habe, die jetzt auch Vollzeit für mich arbeiten. Marcus: Cool, das klingt sauspannend. Das Projekt nennt sich Comfort Zone Crusher und ist zu finden auf comfortzonecrusher.com oder wie ist die URL? Till: Ganz genau ja. Also www.comfortzonecrusher.com. Marcus: Okay und was genau bietet ihr an über die Website? Till: Genau, also am habe ich angefangen mit ganz kleinen Sachen zu testen und nach und nach haben wir uns hinentwickelt. Auf der einen Seite gibt’s so eine Free 7 Day Challenge. Da bekommt man umsonst obviously für sieben Tage immer so kleine Komfortzonen Challenges. Das heißt, das sind Videos von mir und Leuten aus meinem Team, wo wir immer wieder verschiedene kleine Comfortzone Challenges machen. Und da ist auch so eine Community entstanden von Leuten aus der ganzen Welt mehr oder weniger, die eben auch diese Comfortzone Challenges machen. Das ist auch so der Einsteigerkurs, den die meisten Leute machen. Und auf der anderen Seite haben wir dann Ende April, März diesen Jahres haben wir den ersten richtigen Online Kurs entwickelt. Und am Anfang war ein 30-Tage Online Kurs. Mittlerweile gibt es vielmehr Content noch dazu und der heißt Make Yourself Through Anything. Und da habe ich wirklich all mein Wissen, was ich mittlerweile von allen möglichen Therapeuten und Coaches und Psychologen gelernt habe, in Richtung: Wie kann man effektiv mit Angst umgehen? Wie kann man sich selber dazu bringen Dinge zu tun, die einen nervös machen; die einem Angst machen? Oder wenn man immer wieder wichtige Dinge aufschiebt, wie kann man die Sachen konstant immer wieder umsetzen? Und halt lernen auch mit der eigenen Psychologie und seinen eigenen Emotionen besser umzugehen. Das ist also das, worum es in dem Kurs geht. Marcus: Mh. Was kann so eine typische Comfortzone Challenge dann sein? Till: Also die allertypischste Comfortzone Challenge ist, dass man sich 30 Sekunden mitten in der Öffentlichkeit auf den Boden legt. Es kam ganz am Anfang, Original eigentlich von Tim Ferris, der das auch natürlich auch von woanders hat. Aber das ist so die allererste Challenge, dass man für 30 Sekunden einfach in der Öffentlichkeit sich auf den Boden legt. Und dann da heraus sind dann ganz, ganz viele andere Challenges noch entstanden. Mittlerweile haben wir eine Liste von knapp 100 Challenges. Marcus: Wow krass! Till: Und das sind solche Sachen wie: Versuche zehn Mal abgewiesen zu werden, so schnell wie möglich. Marcus: Das ist glaube ich, gar nicht mal so einfach, oder? Till: Ja genau! Also das ist das Spannende. Ich war Anfang letzten Monats in London und da haben wir so ein kleines Meetup gemacht. Das heißt mit unseren Lesern und Zuschauern habe ich in die Facebook-Gruppe gepostet - wir haben auch so eine Facebook-Community mit fast 1000 Leuten mittlerweile - da habe ich gesagt “Hey ich bin in London! Wie sieht’s aus? Machen wir so ein kleines Meetup?” Da sind dann mehrere Leute zusammengekommen und da war ein Typ dabei gewesen. Und er meinte “Ja passt”. Und da haben wir alle Challenges zusammen gemacht und da meinte der eine Typ: Ja, er würde die Ten Times Rejection Challenge machen. Also dass er möglichst schnell zehn Mal abgewiesen wird. Und er geht dann so weg und das war an der Themse gewesen und er geht so weg. Wir warten und warten… 10 Minuten… 15 Minuten… andere machten andere Challenges… 20 Minuten… er ist immer noch nicht wieder da. Und da dachte ich, ich gehe mal nach ihm schauen und er war vollkommen verzweifelt. Er kommt auf mich zu und sagt: Till, niemand von den Leuten sagt nein! Die geben mir alles was ich will. Marcus: (lacht laut) Till: Er hat ein Stück Pizza bekommen und hat einen Schluck vom Bier bekommen und hat von irgend so einem großen Bodybuildertypen durfte seine Musik anhören mit seinen Kopfhörern. Marcus: (lacht laut) Till: Ein Mädchen hat ihm einen Blazer gegeben. Also wirklich… war echt verrückt, was der alles bekommen hat. Marcus: Crazy, crazy, crazy! Ich habe nämlich genau von der Challenge auch gehört vom Alex, glaube ich. Da haben das die Leute gemacht, die zusammen mit dem Ben, der ja auch ein guter Kumpel von Dir ist, der auch mal so einen Workshop im Rahmen der DNX gegeben hat zum Thema Selbstbewusstsein steigern, Angst, Nervosität aufbrechen. Also quasi auch dieses Comfortzone Challenge Ding. Und ich glaube die waren auf dem Alex unterwegs und mussten dann auch diese zehn Neins reinholen. Und ich konnte es gar nicht glauben, aber die waren total aufgebracht, sind dann wiedergekommen vom Alexanderplatz ins Betahaus und meinten so: Boah, ey Marcus, das ist so schwer so irgendwie… Die Leute, die sagen nicht nein. Die haben mir ihr Getränk gegeben, ich durfte die Brille von dem einen aufsetzen und die Dritte hat mir dann noch ihr Brötchen abgegeben (lacht). Und da dachte ich so: Vielleicht ist die Welt ja doch gar nicht so schlecht, wie jeder denkt. Till: Ja ganz genau. Genau den Workshop, das war letztes Jahr oder? Marcus: Ja, oder letztes Jahr, Tschuldigung. Till: Ja genau, die habe ich mit Ben zusammen gegeben… Ja genau! Die Leute sind immer erstaunt. Wenn man solche Sachen macht oder auch diese Laydown Challenge macht, all diese verschiedenen Challenges macht. Was immer diese eine Sache ist, die Leute auch merken und lernen ist einfach auf der einen Seite: Den Leuten sind ziemlich viele Sachen komplett egal was Du machst. Auf der anderen Seite: Wenn Du sozusagen auch Interaktionen mit anderen Leuten triffst, meistens sind diese Interaktionen wirklich, wirklich, wirklich nett und oft kommen da auch wirklich so nette sozusagen Begegnungen zustande. Marcus: Ja. Was meinst Du denn? Woher kommt das, dass man zum Beispiel, weiß ich nicht, als kleiner Junge so mit fünf, sechs Jahren, sieben, acht hätte man wahrscheinlich überhaupt kein Thema damit gehabt, sich auf den Alex zu legen für zehn Minuten oder fünf Minuten und einfach zu genießen, was da abgeht. Dass man im Mittelpunkt steht. Und das ganze irgendwie zehn Jahre später mit 17, 18, 21 ist es für viele, für die meisten glaube ich, ein riesen Problem und eine große Challenge. Was passiert da genau? Oder was sind da die Hintergründe? Wer nimmt da Einfluss auf einen? Till: Ja, also da spielen verschiedene Sachen rein. Auf der einen Seite: Je älter man wird, desto mehr wird man sich auch seiner selbst bewusst. Dass man halt, am Anfang, wenn Kinder oder Babys noch ganz, ganz klein sind, dann merken sie nicht mal, dass sie selber in der Welt existieren, sondern alles ist so im Grunde so Welt für sie. Und nach und nach merken sie dann, oh, im Grunde bin ich ein eigener Organismus, der in der Welt existiert. Und das nimmt bei Kindern, wenn sie älter werden, mehr und mehr zu. Das ist halt auf der einen Seite der Prozess, dass man sagt: Okay, hier bin ich und um mich herum ist die Umwelt. Und wir können miteinander interagieren. Auf der anderen Seite, der andere Prozess ist dann noch so was, was man Sozialisierung nennt. Das heißt, damit unsere Gesellschaft funktionieren kann, ist so was wie soziale Angst oft extrem hilfreich, damit wir nicht uns alle verhalten wie Arschlöcher oder dass wir einfach alles machen wollen würden, was wir wollen. Ganz gleich, wie es anderen Menschen dabei geht oder was andere Menschen von uns denken. Das heißt, diese Angst, dass man ab und zu denkt “Oh mein Gott, was denken jetzt die anderen?” oder wenn jemand den Kopf schüttelt, hilft einfach auch der Gesellschaft, dass sie existieren kann, so wie es nunmal funktioniert. Denn ganz, ganz früher, was mittlerweile schon jeder weiß, ganz, ganz früher, wenn wir in so Tribes, in so Stämmen gelebt haben und da sozusagen exkludiert wurden, hat das meist bedeutet, dass wir dann auf der einen Seite uns nicht fortpflanzen können und auf der anderen Seite, dass wir vermutlich auch sterben. Weil wir gemeinsam auf die Gruppe auch uns verlassen mussten, dass wir halt Schutz finden, aber auch Nahrung und dergleichen. Das heißt, daher kommt das relativ tief in uns drinnen, dass uns aber schon wichtig ist, was andere Menschen von uns denken und angenommen, wir würden ausgegrenzt werden: Auf der einen Seite gibt es da auch so einen psychologischen Schmerz, der da im Gehirn stattfindet und auf der anderen Seite ist es einfach so, dass durch die Sozialisierung wird uns immer wieder beigebracht, dass man eben das versuchen sollte zu vermeiden sozusagen, da negativ aufzufallen. Und das sind auf der einen Seite positive Aspekte, dass auf diese Art und Weise unsere Gesellschaft so funktionieren kann. Auf der anderen Seite, wenn das zum Beispiel Überhand nimmt und man nicht lernt damit effektiv umzugehen, steht man sich immer - und das kennen wir alle irgendwie - steht man sich ganz oft selber im Weg und kann dann nicht die Dinge tun, die man gerne tun würde. Marcus: Ja genau die Balance, die finde ich glaube ich oder denke ich, ist glaube ich schwierig für viele zu finden. Dass man denkt, okay zum einen die ganzen Aspekte, die wahrscheinlich sinnvoll sind im Rahmen von einer Gesellschaft oder dass ein System funktioniert. Dass man eine natürliche Angst entwickelt, nicht einfach sich wie die Axt im Walde zu benehmen und alles das zu tun, worauf man gerade Bock hat. Auf der anderen Seite sich vielleicht aber auch nicht zu sehr zurückzunehmen. Ich find’s mega schwierig, da immer so ein Empfinden für zu entwickeln, je nach dem wo man gerade unterwegs ist, mit wem man unterwegs ist, was für einen Background man selber hat, was für einen Background die anderen haben, mit denen man unterwegs ist. Das sind ja manchmal glaube ich Nuancen, die dann entscheiden, ob man irgendwas tut oder nicht tut ne? Till: Ja vollkommen. Marcus: Und ich glaube, deshalb ist das Thema auch so spannend, sich selbst zu educaten oder disziplinieren in bestimmten Situationen dann doch aus sich rauszugehen, weil es wahrscheinlich das bessere für einen wäre und dann und dann vielleicht manchmal mal nichts zu sagen und einfach mal es geschehen zu lassen, dass man nicht zu jedem Thema ne Meinung haben kann. Ich glaube, das fällt vielen Leuten auch schwer. Till: Ja, ich kenne da auch ein paar Leute, ja. (beide lachen) Marcus: Wie macht ihr das? Weil, ich meine, ihr seid ja noch so ein Metalevel da drüber, oder gerade Du mit Deinem Background und der ganzen Ausbildung in den Staaten von den besten Psychologen, die man hier finden kann auf der Erde? Wie findet man da immer den richtigen Ansatz bei der jeweiligen Person, um die dann zu educaten und zu sehen, was braucht derjenige jetzt? Ist der schon zu weit oder braucht der noch ein bisschen mehr Selfesteem oder muss der sich in manchen Situationen mehr zurücknehmen? Till: Also ich sage mal, was solche Sachen angeht, bin ich immer ein ganz, ganz großer Fan von Workability. Also im Grunde, was funktionert? Und im Sinne: Was funktioniert? Messe ich vor allem meine Klienten immer daran: Was sind Deine Werte und Ziele im Leben? Und: Ist das, was Du tust hilfreich im Sinne des Erreichen Deiner Ziele oder im Einklang Leben mit Deinen Werten? Das heißt, es gibt da einen gewissen Kontext, wo man vielleicht jetzt die Chance hat mutig zu sein oder der Mund aufzumachen. Aber wenn man darüber nachdenkt und ich denke “Howow, im Grunde ist das jetzt für meine Wertung vollkommen egal, ob ich jetzt meinen Mund aufmache oder nicht oder es hat auch nichts mit meinen Zielen zu tun”, dann muss man in der Situation nicht den Mund aufmachen. Man muss jetzt nicht mutig sein und aus sich herausgehen. Allerdings in einer anderen Situation: Wenn dann Angst da ist, dann denkst Du “Okay gut, hat das was mit Deinen Werten oder Zielen zu tun?” Sei es zum Beispiel: man will reisen und irgendwie ein Teil davon ist halt, keine Ahnung, was man seinen Eltern sagen muss. Kann ich jetzt… keine Ahnung, mir fällt gerade kein gutes Beispiel ein. Aber sagen wir ein dummes Beispiel, irgendwie Du musst irgendwie Deine ganzen Klamotten irgendwo unterstellen und das willst Du bei Deinen Eltern machen, weil Du jetzt irgendwie reisen gehen willst. In dem Moment dann sozusagen, Deinen Eltern zu sagen, was Du jetzt vorhast, kann zum Beispiel schon unangenehm sein. Das ist ein komisches Beispiel… aber dann in dem Kontext ist es halt wichtig, weil es eines Deiner Werte ist, die Welt zu sehen und auch Dein Ziel ist, zu reisen, dann in dem Kontext für Dich selber einzustehen und dann Deinen Eltern zu sagen “Hey, ich muss meine Sachen bei euch unterstellen” in so einem Kontext würde es halt Sinn machen, weil’s halt im Einklang mit Deinen Zielen und Werten ist. Sozusagen für Dich selber einzustehen und sozusagen Deinen Eltern in der Hinsicht zu konfrontieren. Wenn das jetzt irgendwas wäre, was so zwischenmenschlich Probleme gibt. In einem anderen Kontext könnte es sein, dass Du auch mit Deinen Eltern…. komisches Beispiel… mit Deinen Eltern jetzt irgendein Problem hast, allerdings, weil es nicht mit Deinen Zielen und Werten zu tun hat, dann dass Du nicht für Dich selber einstehen musst sozusagen und es dann einfach sozusagen vorbeiziehen lassen kannst. Das ist so ein Punkt sozusagen. An dem ich mit Leuten, wenn ich mit einem Coaching Sessions mache und mit ihm mal ganz spezifisch dran arbeite, ganz am Anfang, erstmal zu schauen: Okay, was sind Deine Werte und Deine Ziel? Und das immer sozusagen als Messurement zu nehmen. Funktioniert gerade, was Du tust? Im Sinne davon: Erreichst Du Deine Ziele oder kommst Du näher in Richtung Deiner Ziele? Marcus: Okay, also kann es ganz am Anfang oft der Fall sein, dass ihr erstmal das Wertesystem und die Ziele definiert mit demjenigen im Coaching. Till: Ja genau, vollkommen. Weil ansonsten so … wer hat das gesagt? - Ich glaube dass das Steven Hayes gewesen ist, so ein Therapeut aus den USA. Und er meinte halt, dass sozusagen Werte sind im Grunde der Kompass in dem Dein Leben sich bewegt. Also der Wert ist ein Kompass und Ziele sind so Wege. Also der Kompass zeigt Richtung Norden zum Beispiel. Und da ist für mich jetzt von Wien heraus, zum Beispiel Berlin mein Ziel. Das heißt, das musst Du als erstes definieren, damit Du dann anfangen kannst zu laufen in eine Richtung oder den Bus zu nehmen oder zu fahren in eine Richtung. Und dann basiert darauf, wo Dein Ziel ist oder was Dein Wert ist, in welche Richtung Du gehen willst, basierend darauf kannst Du merken, oh, ich muss mehr nach links gehen oder ich muss mehr nach rechts gehen. Und das heißt für manche Leute, um wieder zu diesem Axt im Walde Ding zurückzugehen, für manche Leute kann es heißen, oh wow, andere fahren immer über mich hinweg, ich werde immer untergebuttert oder ich komme nie zu Wort, dann heißt es für Dich jetzt, sozusagen umzuschwingen und mal ein bisschen lauter zu werden. Auch mal anderen Leuten sozusagen ein bisschen auch sie anzurempeln so in der Richtung. Auf der anderen Seite, wenn Du zum Beispiel viel zu überschwänglich bist und oft andere Leute verletzt oder andere unwohl fühlen lässt in der Gegenwart, dann kannst Du wieder schauen, was Deine Ziele und Werte sind. Wenn eines Deiner Ziele und Werte ist sozusagen mit anderen Leuten gut zurecht zu kommen, dann heißt es da in die andere Richtung umzuschwingen und auch da ein bisschen ruhiger und ein bisschen leise zu sein. Sozusagen auch mal andere Comfortzone Challenges zu machen. Zum Beispiel, da mal auszuprobieren “Hey, schaffe ich es mal einen Abend so unsichtbar wie möglich zu sein, während ich auf einer Party bin?” Anstatt derjenige zu sein, der immer in dem Mittelpunkt steht. Und da kann man auf verschiedene Art und Weise so austesten und auch unterschiedliche Dinge ausprobieren, die jetzt außerhalb Deiner Komfortzone sind. Und Dich am Ende vielleicht immer näher Richtung Deiner Werte oder Ziele bringt. Marcus: Mh mh, macht Sinn, krass! Also das heißt, die Komfortzonen Challenges gehen nicht immer in die Richtung - darauf wollte ich eben auch so ein bisschen hinaus - ich muss noch selbstbewusster werden, ich muss irgendwie noch mutiger werden und noch lauter und mich noch mehr bemerkbar machen, sondern das kann auch ein ganz guter Ansatz oder eine Hilfe sein für Leute, die sagen “Ich weiß nicht, ich komme mit anderen Leuten nicht gut klar, weil ich vielleicht immer ein bisschen zu weit über’s Ziel hinausschieße. Ich möchte mich eigentlich zurücknehmen, aber weiß noch nicht genau wie. Kann mir da jemand helfen”? Till: Ja genau, also genau, das ist nicht direkt was wir in unserem Programm ansprechen. Sondern in unseren Online Kursen sprechen wir schon eher die Leute an, wo es eher darum geht, selbstbewusster zu werden. Allerdings, in meinem One on One Coaching habe ich öfters in der Hinsicht Klienten. Wir haben auch letztens ein Video darüber aufgenommen. Viele Leute versuchen immer so das Alpha-Tier - vor allem Männer - zu sein und übermäßig cool zu sein. Und was dann oft passiert ist, dass die dann bei anderen Leuten nicht so gut ankommen. Und dann sozusagen anstatt zum Beispiel zu versuchen cool zu sein und das Alpha-Tier zu sein, kann da der erste Schritt sein, einfach mal nett zu sein, aufmerksam zu sein und so liebevoll und respektvoll im Umgang mit anderen Menschen zu sein. Und erst dann sozusagen, wenn man das geschafft hat und man dann auch so eine Gruppe von Leuten, die einen gern haben und wo man auch eine gute zwischenmenschliche Beziehung hat, dann den nächsten Schritt zu gehen und dann mal gucken “Okay, wie kann ich doch ein bisschen selbstbewusster werden?” Marcus: Mh, ja ich habe das auch gemerkt, beispielsweise wo ich jetzt vor eineinhalb Jahren oder so ist das schon her, dass ich angefangen habe, dieses 5 Minute Journal auszufüllen. Das ist ein Daily Journal... Till: Ja, das mache ich auch. Marcus: ...Gratitude Journal, wo dann auch manchmal so Hilfefragen bei waren oder irgendwie in dem Zusammenhang kann dann auch mal so das Tagesziel - irgendwo habe ich das gelesen - höre mehr zu, als dass Du selber redest. Dann dachte ich mir im ersten Moment “Ja pff, easy. Was ist denn daran irgendwie schwer?” ne? Und wenn man sich dann aber mal selber hinterfragt und dann auch selber abcheckt, während dieses Tages, ist es mega schwer, weniger zu sagen als anderen zuzuhören. Und das war für mich dann auch wieder so ein Moment, wo ich dachte so: Mh cool. Also irgendwie, man kann ja immernoch in alle Richtungen wachsen und nur wenn Du anderen zuhörst, kannst Du ja auch selber wieder was lernen. Weil alles was Du anderen erzählst, weißt Du ja schon. Till: Ja genau. Ich finde, das ist ein super Beispiel. Es gibt das Buch von Brené Brown. Und viele haben vielleicht den TED Talk von ihr gesehen. Und da geht es halt auch viel um Mut. Und sie sagt zum Beispiel, dass Mut nicht immer bedeutet, dass man jetzt laut ist und den Schritt nach vorne geht, sondern vor allem für manche Menschen kann auch so die mutige Handlung mehr oder weniger sein, mal einen Schritt zurück zu tun, so ein bisschen mehr Verletzlichkeit zu zeigen und wenn Du zum Beispiel wütend bist und normalerweise, wenn Du wütend bist, immer auf andere Menschen drauf gehst und sie anschreist, dann wäre das Mutige sozusagen für Dich, wenn Du wütend bist, nicht jetzt auf andere Leute draufzugehen und anzuschreien, sondern einen Schritt zurückzugehen und bewusst was nettes für die andere Person zum Beispiel zu tun. Also wenn die Person etwas richtig doofes macht, natürlich kannst Du dann wütend sein und musst jetzt nicht was nettes machen, allerdings hat jeder sozusagen so Grundverhaltensweisen, wie Du auf bestimmte Situationen reagierst und oft, was wirklich viel Mut verlangt oder wo Du dann auch aus Deiner Komfortzone rausgehen musst, ist einfach sozusagen einen Schritt zurückzugehen und da mal einen anderen Weg einzuschlagen. Das heißt für manche anstatt leise zu sein und das sTillle Mäuschen in der Ecke zu sein, laut zu sein und seine Meinung zu äußern. Für andere, was Du gerade beschrieben hast, kann es sein, den Schritt zurückzugehen und zu merken “Oh wow, ich bin immer der, der spricht. Jetzt gehe ich mal einen Schritt zurück. Jetzt höre ich mal eher zu und gebe der anderen Person Bestätigung anstatt jetzt selber immer das Gespräch zu führen.” Marcus: Mh, und bei den Leuten, die eher stilll und leise sind und sich dann an euch wenden, irgendwie zu euch finden und das cool finden, was ihr macht, kannst Du das irgendwie prozentual einschätzen, aus welchen Beweggründen die kommen? Sei es jetzt aus dem privaten Bereich “Ich möchte jetzt endlich mal ein nettes Mädel kennenlernen” oder fühlen sich irgendwie gemobbt von... vielleicht auf der Schule oder im Studium oder in der Ausbildung oder wollen im Business weiterkommen. Oder ist es oft so ein Mix aus allen verschiedenen Facetten des täglichen Lebens? Till: Ja, also verdammt tolle Frage und wir haben heute erst wieder… David, einer aus meinem Team, hat heute wieder die Ausrechnungen gemacht und sich angeschaut, was genau bringt die Leute dann dazu, auch unsere Produkte zu kaufen und so Kurse mitzumachen. Und es ist vor allem, dass die eine Sache immer wieder genannt wird. Dass Leute oft dieses Problem habe, dass die sich so sehr Gedanken darüber machen, was andere über sie denken oder einfach in so eine Angst oder Unsicherheit besteht, was andere denken könnten. Und was wir ganz oft sozusagen erleben bei Leuten ist, also dass sie einfach gewisse Gelegenheit verpassen. Und das ist so mit einer der größten Pain, also Schmerzen, die diese Leute haben, die zu uns kommen. Dass sie einfach wissen, ihr Leben könnte deutlich besser sein, ohne dass sie jetzt viel machen müssen. Einfach nur indem sie die Gelegenheiten, die sich ihnen darbieten, einfach wahrnehmen würden. Und sie wollen sozusagen da den Mut und das Selbstvertrauen haben. Solche Dinge einfach wahrnehmen. Sei es zum Beispiel, dass ein nettes Mädchen vorbeiläuft. Oder sei es zum Beispiel, dass man schon mit einer Person spricht und dann einen Schritt weitergeht. Oder sei es, dass man sozusagen eine Idee hat und dann den Schritt hingeht und die Idee umsetzt. Oder sei es, dass man sozusagen seinen Boss nach einer Gehaltserhöhung fragt. All solche kleinen Sachen, die sozusagen greifbar sind, die bereits schon da sind, aber wo man nicht diesen einen Schritt, um es wirklich sozusagen greifen zu können. Marcus: Ich hatte das ehrlich gesagt, früher auch so ein bisschen, dass ich ziemlich oft verpassten Chancen hinterher getrauert habe. Und in diesem Abwärtscircle dann die neuen Chancen gar nicht mehr gesehen habe, weil ich noch viel zu sehr damit beschäftigt war “Hättest Du doch damals irgendwie so und so reagiert oder auf die E-Mail anders geantwortet” oder also manchmal war es dann soweit, dass ich mich dann… obwohl man es nicht mehr ändern konnte, so weit reingesteigert habe, dass ich dann noch 20.000 Szenarien durchgespielt hätte und mich gefragt habe, ob es dann zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre. Hätte ich in der Situation irgendetwas anders gemacht. Aber das ist ja so … Das wird ja keiner mehr herausfinden können, ob es wirklich so ist, außer dass Du es dann im nächsten Fall dann vielleicht mal anders versuchst oder die Chance dann ergreifst. Ich habe aber dann die Chancen gar nicht mehr gesehen, weil ich immernoch so den alten Sachen nachgetrauert habe und noch viel zu sehr auch damit beschäftigt gewesen bin, was denken dann vielleicht andere über einen, ne? Till: Ja, vollkommen. Marcus: Und ähm, genau dieser Punkt: Was denken andere über einen? - Würdest auch sagen, dass es oftmals für einen selber ein viel größeres Problem ist, als dass es eigentlich ist für die anderen? Till: Ja, auf jeden Fall. Marcus: Also ich weiß jetzt nicht genau, wie ich es ausdrücken soll, aber so dass die eigene Wahrnehmung meistens irgendwie Sachen dann größer erscheinen lässt oder Probleme, als dass sie es eigentlich sind? Dass es für andere eigentlich total unwichtig ist, was Du da irgendwie gemacht hast? Till: Also vollkommen. Auf der einen mittlerweile durch die ganzen Erfahrungen mit unseren Teilnehmern wurde das sozusagen bestätigt. Auf der anderen Seite gibt es dazu einige psychologische Studien. Es geht so Richtung… Es heißt Spotlight Effekt. Das heißt, da gibt es eine Studie, wo - ich glaube es war Cornell University - den Versuchsteilnehmern wurden so auffallende orangene T-Shirts angezogen und dann mussten sie in ein Zimmer reingehen, wo ganz viele Leute saßen. Und da mussten sie nacheinander rausgehen und schätzen, wie viele Leute gemerkt haben, dass sie dieses komische orangene T-Shirt getragen haben. Die meisten Leute sind rausgekommen “Oh mein Gott” von wegen, dieses lächerliche T-Shirt anzuhaben. Es wurden dann die Leute befragt “Wieviele von euch haben gemerkt, dass der Typ reinkommen ist, mit einem komischen orangenen T-Shirt?” Und da waren es irgendwie 10% oder vielleicht 15% der Leute, die das gemerkt haben. Da hat man auch gesehen, wieviel andere Leute mitbekommen und wieviel andere Leute wirklich mitbekommen bemerken. Und das ist wirklich ein großer Punkt. Und wenn man so eine Challenge macht, wie zum Beispiel sich für 30 Sekunden auf den Boden zu legen… wir haben am Samstag das erste Meetup hier in Wien gehabt, da waren knapp 30 Leute da und das ist auch eine Sache, die ich anfange auf der ganzen Welt zu machen und auch in Berlin, deshalb überall so kleine lokale Meetups von Comfort Zone Crusher Leuten, die jetzt da ankommen. Auf der einen Seite auch so auf Bühne Persönlichkeitsentwicklungssachen machen, aber auch halt rausgehen und Comfortzone Challenges noch machen. Und da haben wir es dann auch wieder gemacht und manche Leute haben ihre ersten Challenges jetzt am Samstag gemacht und danach meinten die “Oh mein Gott! Das war echt wirklich erstaunlich, wievielen Leuten es komplett egal war, dass ich da mitten auf dem Boden gelegen bin in der Haupteinkaufsstraße in Wien”. Und Du liegst dann halt da und da laufen 50 Leute an Dir vorbei und 30 Leute davon schauen Dich noch nichtmal an. Die bemerken noch nichtmal, dass Du da am Boden liegst, weil, vermutlich, die laufen halt gerade durch die Straße und denken sich wahrscheinlich selber “Oh mein Gott, jeder wird bemerken, dass meine Brille ein bisschen schief ist” oder “dass ich heute einen komischen Mantel anhabe” oder “dass ich hier einen Fleck auf meiner Hose habe”. Weil jeder ist sozusagen mit sich selber beschäftigt meistens, dass die meisten Leute gar nicht mitbekommen, was Du eigentlich machst oder wenn bei Dir irgendetwas schief geht oder so. Marcus: Mh, was würdest Du sagen, sind coole Hacks oder Life Hacks für den Alltag für mehr Selbstbewusstsein, die jeder irgendwo einbinden kann in sein tägliches Leben? Till: Eine Sache, wenn man sich generell… jetzt nicht direkt Selbstbewusstsein, allerdings da mit dieser Technik kannst Du Dich wirklich dazu bringen, alles zu tun, was Du willst _____. Das hat bisher jedes Mal funktioniert und das geht auf Studien zurück von Ed Diener, das ist so ein relativ berühmter Social Psychologist, und im Grunde, was man machen muss, im Grunde was die Studien gezeigt haben ist, wenn Du in den Spiegel schaust, das heißt, Dir selber in die Augen schaust oder heutzutage kann man eine Handykamera nehmen und jede Kamera nehmen und ein Video von sich selber aufnehmen. Das heißt, wenn Du sozusagen Dein eigenes Gesicht siehst und Dich selber sozusagen wahrnimmst, was passiert ist, Du wirst Dir Deiner selbst bewusst auf so einer positiven Art und Weise. Denn Du wirst Dir ebenfalls bewusst, was eigentlich Deine Werte und Deine Ziele sind. Auch wenn es auf so einer unbewussten Ebene ist. Marcus: Das heißt, wenn Du in den Spiegel guckst jetzt einfach nur oder was? Till: Ja genau. Und die haben das zum Beispiel gemacht mit so Kleinkindern, die so Süßigkeiten aus ner Büchse rausnehmen. Wenn ein Spiegel vor der Süßigkeitenbox ist und die sich selber sehen, nehmen sie weniger Sachen raus, als wenn kein Spiegel da wäre. Es wurde auch gemacht mit Leuten, wenn da ein Spiegel vorne ist, lügen Leute weniger und solche Geschichten. Das heißt, Leute verhalten sich mehr im Einklang mit den eigenen Werten und Zielen. Und wenn das mal machen will. Man steht zum Beispiel vor einer Situation, die einem vielleicht Angst machen wird. Sei es zum Beispiel das Social Networking wenn Du bei einem Event bist und da kommt irgendwie ein berühmter Blogger vorbei oder was auch immer und Du willst die Person ansprechen, aber Du hast Angst, aber eigentlich willst Du es tun, aber Du hast Angst. Und was Du machen kannst: Du kannst, also Frauen können so einen Spiegel rausnehmen aus der Handtasche oder Du kannst aber auch Deine Handykamera rausnehmen und ein Foto von Dir selber machen und indem Du Dir selber in die Augen schaust, wirst Du Dich Deiner selbst bewusst und dann war es oft sozusagen…. es gibt auch diesen Spruch so in der Alltagssprache “Man kann sich selber danach nicht mehr in die Augen schauen”, weil man irgendwas macht, was man eigentlich selber nicht mag. Und auf diese Art und Weise kannst Du halt selber so Deine Motivation nach oben pushen und dann den Schritt gehen, um zum Beispiel die Person anzusprechen. Und das ist wirklich erstaunlich, ich empfehle das jedem, aber ich finde es wirklich erstaunlich, wie gut das funktioniert. Also das ist so eine Sache, die Du machen kannst, um Deinen Mut so nach oben zu bekommen, um in der Situation wirklich eine Minute vorher oder 30 Sekunden vorher, direkt vorher, wirklich so den letzten Schritt zu gehen und dann die Sache zu machen. Das ist so ein Punkt. Und vermutlich die beste Übung, um in der Situation innerhalb von kürzester Zeit wirklich 30, 40 Sekunden seinen State, also Selbstbewusstsein es gibt psychologische Trades und States. Ein Trade ist so eine Charaktereigenschaft, die ist relativ stabil über die Zeit. Selbstbewusstsein allerdings ist ein psychologischer State. Das heißt, es variiert relativ stark über die Zeit und man kann es relativ leicht beeinflussen. Die beste Art und Weise momentan selbstbewusster zu werden ist es - und da gibt es auch wieder einige Studien dazu, die ich jetzt nicht zitieren werde - da wurde vergleichen, was der Unterschied ist zwischen sozialen Ängsten von Leuten und selbstbewussten Leuten ist. Und der größte Unterschied ist einfach, dass sozial selbstbewusste Leute vor einer Interaktion sich auf drei Sachen fokussieren. Nr. 1: Was sind Situationen, die in der Vergangenheit wirklich, wirklich gut gelaufen sind. Nr. 2: Was sind Gründe, warum sie gleich erfolgreich sein werden? Und Nr. 3 generell: Sie haben eher Erinnerungen daran, an Sachen auf die sie stolz sind oder die gut über sie selber sind. Das heißt, bevor Du einen Vortrag halten musst oder bevor Du jemanden ansprechen willst oder bevor Du ein Interview hast oder bevor Du gleich im Fernsehen auftreten musst, was auch immer relevant für Dich ist. Was Du machen kannst ist, Du machst Dir eine Liste von fünf Sachen, auf die Du stolz bist. Fünf Situationen in der Vergangenheit, wo die Situation bereits einigermaßen gut funktioniert hat oder wo Du gute soziale Ergebnisse erzielt hast. Und Nr. 3: Fünf Gründe, warum Du jetzt gleich in der Situation die gleich kommen wird, gut performen wirst. Und das kann irgendwas sein. Und was Du dann machst, vorher 40 Sekunden lang, liest Du Dir diese 15 Sachen immer wieder und wieder zu Dir selber. Du wiederholst das auch immer wieder. Was passiert ist, Dein ganzer Geist, Dein ganzer Mind shiftet und ist nur darauf fokussiert: Warum wirst Du gleich gut performen? Warum wirst Du gleich gewinnen? Oder bzw. ich habe all diese Ressourcen in meiner Vergangenheit, das heißt, Du bist nur positiv fokussiert und dadurch hast Du 1. keine Zeit Angst zu haben. Du hast keine Zeit Dir Sorgen zu machen, warum es jetzt schief gehen wird und Du richtest es generell darauf aus, sozusagen zu gewinnen. Das sind so die zwei Sachen. Die zwei Hypes, relativ kurz, dauern 30 bis 40 Sekunden und damit kann man wirklich in kürzester Zeit mutiger werden, aber auch in dem Moment extrem viel selbstbewusster. Marcus: Glaubst Du denn auch an dieses Law of Attraction. Das heißt, wenn Du Dich selber in einem positiven State, in einen positiven Mind bringst, dass Du dann auch eher positive Sachen anziehst und positive Sachen erreichst, so wie gerade bei Deinem Beispiel? Oder, ich erinnere mich zurück, dass viele erfolgreiche Fußballtrainer vor einem ganz wichtigen Spiel in einem WM-Finale oder so, ein Videoband laufen lassen von den besten Toren von dem Team, was es erzielt hatte oder was da gerade für eine Stimmung in Deutschland ist, irgendwelche Schalten dann in Kneipen oder… also nur positive Geschichten, wer alles hinter einem steht, um gar nicht irgendwie den Gedanken aufkommen zu lassen, es könnte ja nicht funktionieren. Till: Ja, dieses Law of Attraction, da bin ich teilweise ein bisschen skeptisch, weil generell die Idee, dass wenn Dich in ein positives State begibst, dass Du besser performst - auf jeden Fall, 100%! Und dann gibt es auch, wie gesagt, wirklich zig Studien, die das sozusagen unterstützen aus mehreren Aspekten. Auf der anderen Seite auch dem Aspekt heraus, weil Du keine Zeit hast, Angst zu haben. Und da gibt’s viele Studien zu, die zeigen, wenn Du in einem positiven State bist, öffnet sich der Fokus mehr. Das heißt, dadurch dass sich Dein Fokus öffnet, bist Du halt auch sozusagen, oft schaust Du eher nach oben. Dein Fokus ist offener und dann kannst Du natürlich auch mehr Sachen wahrnehmen, die in der Außenwelt passiert und sozusagen auch mehr Ressourcen in Dich aufnehmen. Auch dann wenn Du Angst hast, wenn Du Nervös bist… Das Wort Angst hat … die Etymologie des Wortes Angst kommt auch von Enge und was passiert ist, Dein Fokus verengt sich, wenn Du Angst hast. Vor allem deswegen, weil normalerweise in der Vergangenheit ist es oft so gewesen: Negative Gefühle sind oft darauf ausgerichtet, dass Du spezifische Sachen findest, die gerade dafür sorgen, dass Du nicht optimal performen kannst oder die dafür sorgen, dass Du schauen kannst “Oh gut, was ist hier gerade falsch?” Damit Du es sozusagen überleben kannst. Marcus: Okay cool. Till: Das heißt, Angst kommt von Enge. Dein Fokus schränkt sich ein. Und deswegen geht’s halt dahin, wenn Du im positiven State bist, bist Du offener, Dein Blickfeld erweitert sich, Du schaust weiter nach oben und dann, ja. Dann siehst Du einfach mehr. Ich weiß nicht, ob Du die Sache anziehst, aber zumindest siehst Du einfach dann die positiven Sachen, die um Dich herum passieren. Marcus: Mh, um da nochmal kurz auf das Law of Attraction zu kommen: Dann habe ich das vielleicht auch nicht ganz sauber getrennt von einfach positive Einstellung und Mindset und erweiterter Horizont. Was genau findest Du an diesem Ansatz nicht ganz so rund und smart? Till: Dieses Law of Attraction, ich muss ehrlich sein, ich weiß nicht so viel darüber. Aber wenn Du da meine Erinnerung nochmal auffrischen kannst. Aber was ich in der Vergangenheit darüber gehört habe, ist die Sache, dass halt, Du musst einfach an irgendetwas positives denken und dann wird’s passieren. So war’s ein bisschen. Marcus: Ja… über Spitz gesagt genau. Till: Positive Einstellung verbessern. Marcus: Ja ja klar, nee. Ähm, so tief ehrlich gesagt, bin ich in dem Thema auch nicht drin. Vielleicht hole ich mir da mal jemanden auf den Podcast, der wahrscheinlich noch mehr dazu sagen kann. Aber so wie ich das verstanden ist, geht es eher darum auch in dem Moment dann ready zu sein. Dass Du irgendwie eine riesen Challenge oder ein riesen Ziel in kleine Einzelteile zerlegst und Dich damit beschäftigst. Wie beispielsweise jetzt, Feli und ich jetzt mal haben droppen lassen, dass wir irgendwann mal eine Insel besitzen wollen und demnächst eine Island haben wollen, wo wir dann Konferenzen drauf machen. Am Anfang haben alle, die Leute, die Augen verdreht und gesagt “Ihr seid ja total wahnsinnig, was? Geh mal wieder schlafen und werd mal wieder nüchtern”. Aber je mehr Du Dich dann mit diesem Thema beschäftigst und dann erstmal ein bisschen recherchierst und wieviel Geld braucht man dafür? Wie groß muss eine Insel sein? Worauf muss man Acht geben? Sind da irgendwelche Piraten im Umkreis? Und wie ist die Infrastruktur? und so. Und auf einmal wird das ganze irgendwie immer greifbarer. Man macht sich dann ein Logo. Ist immernoch ultra weit weg, aber ich meine, wenn irgendwann mal die Chance da wäre, wären wir dann wenigstens schon ready und soweit, dass wir uns schonmal damit befasst hätten in dem Moment und nicht zu sagen “Okay nee sorry, das … irgendwie… ist total crazy. Das kriegen wir nicht hin”. Darum geht’s ja eigentlich auch eher. Till: Also bei so was stimme ich vollkommen zu. Und mir macht es ja auch mehr… Ich bin auch immer skeptisch, weil es gibt halt die Sachen. Alles was Du machen musst, ist positiv denken und Dir jeden Tag selber morgens sagen, dass Du schlank, attraktiv und schlau bist. Aber sozusagen was ihr jetzt gemacht habt, das ist sozusagen ja klar. Auf der einen Seite habt ihr die positive Einstellung, vielleicht wird’s funktionieren. Aber ihr macht ja sozusagen. Ihr handelt ja auch. Ihr sprecht mit anderen Leuten drüber. Ihr habt ein Logo entworfen. Ihr habt research gemacht. Ihr habt geschaut, worauf muss man achten? Und das ist halt für mich schon deutlich mehr, als einfach nur dieses positiv denken. Sondern ihr handelt ja auch. Allerdings, die Grundlage dafür ist halt dieses positive Denken und da bin ich ein extrem großer Fan von. Dass man halt da schaut, wie kann man sozusagen, einfach durch so psychologische Verbesserung indem Du zum Beispiel Dein Denken änderst, dann noch wirklich eine große Verhaltensänderung bewirken. Marcus: Mh. Wie war das denn bei Dir? Hast Du… oder was für einen Background hast Du? War es bei Dir so, dass Du dann eher der schüchterne Typ warst und genau diese Komfortzonen Challenges gebraucht hättest, als Du jünger gewesen bist? Oder warst Du schon immer der Überflieger und hast gedacht “Okay, das coole Wissen, was ich jetzt habe, irgendwie funktioniert das alles bei mir, das gebe ich jetzt mal an andere weiter.” Till: Also ich würde ganz ehrlich sagen: weder noch. Auf der einen Seite, es gab Kontexte, wo ich extrem selbstbewusst war und ich habe zwar schon immer externiert Vorträge gehalten und präsentiert. Das war immer eine Sache, die immer sozusagen so natural zu mir gekommen ist. Auf der anderen Seite, wenn ich mit bestimmten Leuten zusammen war, war ich auch so der Klassenclown und laut und lustig gewesen. Allerings in anderen Situationen, vor allem, wenn ich halt umgeben war von Leuten, die älter waren als ich, die schlauer waren als ich, die cooler waren als ich. Vor allem damals als Jugendlicher, vor allem Leute, die cooler waren als ich sozusagen, da bin ich ausdrücklich schüchtern und ruhig geworden. Heutzutage ist es halt teilweise so... Marcus: Sorry, wenn ich Dich unterbreche. Da wo Du aufgewachsen bist ging’s dann in Deiner Jugendzeit oft auch darum, wer ist cooler? Wer ist der geilste hier in der Clique? Wer spielt am besten Basketball? Und wer sieht am besten aus und hat die coolsten Klamotten? Till: Genau. Also das auf jeden Fall. Wer ist der coolste? Wer ist so ein bisschen der meiste Gangster und so was. Und ja, das war ein großes Ding. Und wenn ich dann Zeit mit gewissen Leuten verbracht habe, war es dann auch so, dass Du bei so gewissen Maßstäben halt deutlich cooler waren und da bin ich halt einfach teilweise schüchtern oder ruhiger geworden. Allerdings gab’s halt auch so einen. Und da habe ich halt nach und nach gemerkt, als ich dann älter geworden bin, meiner selbst mehr bewusst geworden bin. Weil als ich 15, 16, 17,18 war, war ich mir dessen gar nicht bewusst, dass es Angst war oder die Nervosität, die mich da zurückhält. Sondern für mich war es dann so “Ah okay, die Welt ist so. Es gibt Situationen, da kann ich nicht sprechen und es gibt Situationen, da kann ich was sagen.” Und dann bin ich älter geworden. Dann habe ich gemerkt “Hey, rein theoretisch kann ich im Grunde überall sozusagen auch den Mund aufmachen und Dinge tun und Dinge sagen.” Allerdings war da Angst, die mich zurückhält. Und für mich habe ich gedacht “Okay, was sind meine Werte und Ziele?” Ich habe es nicht ganz so strukturiert und bewusst gemacht wie heutzutage. Aber da habe ich halt so ein bisschen geschaut, was sind meine Werte und Ziele. Und eines meiner Ziele war es, von den besten Leuten der Welt zu lernen. So in verschiedenen Kontexten mit den Top 1% von den Leuten zu lernen, mit den Leuten Zeit zu verbringen. Marcus: Wann war das? Wann bist Du zu der Erkenntnis gekommen, dass Du richtig, richtig, richtig gut werden willst auf dem Gebiet? Till: Ähm, ich habe letztens mit meinem Team darüber gesprochen. Die haben mich dann auch gefragt haben, wann es dazu gekommen ist. Und ich habe halt damals …. da war ich Basketball gewesen und damals als ich jünger war, wollte ich halt im Basketball so zur Top der Welt gehören. Da habe ich von der NBA geträumt und solche Geschichten. Und als der Traum sozusagen vorbei war, da war ich 17, 18, so in dem Dreh. Und da habe ich mich echt entschieden, so hey…. so, ich habe da noch so Tagebucheinträge von der Zeit. Ich will so der beste Psychotherapeut der Welt werden. Auch wenn es sich so ein bisschen eingebildet anhört, aber das war damals mein Ziel: Ich werde der beste Psychotherapeut der Welt. Marcus: Also Mitte 18, 17. Krass! Dass da Psychotherapie schon so ein großes Thema bei Dir war. Till: Ja, verrückt wa? Marcus: Gerade, weil Du ja so aus den Gangster Hoods irgendwie rauskommst (lacht), was Du gerade erzählt hast. Hast Du dann schon ziemlich früh wahrscheinlich erkannt, diese Power und Stärke von Psychologie, wahrscheinlich auch gerade im Zusammenhang mit Sport oder Basketball. Hat das bei Dir da auch schon eine Rolle gespielt? Till: Ja also auf der einen Seite: Mein Vater ist ja Psychotherapeut. Das heißt, ich war immer schon so mit Psychologie, Psychotherapie sozusagen so umgeben. Und dann war es halt wirklich so, anfangs habe ich gar nicht so das erste Buch in die Hand genommen und da wusste ich “Okay, das ist was ich machen will” sondern ich habe mich damals verletzt beim Basketball. Dann konnte ich ein halbes Jahr kein Basketball spielen und da hat mein Vater mir angeboten, dass ich halt für ihn Bücher auf CD lese, über Psychotherapie. Und am Anfang hat er mich dafür bezahlt, dass ich halt für ihn sozusagen seine Hausaufgaben übernehme und für ihn die Bücher auf CD lese, damit er sich es dann anhören kann auf dem Weg zur Arbeit. Und so bin ich sozusagen darauf gekommen. Und dann ein halbes Jahr später, nachdem ich zig Bücher gelesen habe, habe ich gemerkt “Oh wow” Nr. 1 ich verstehe die Sachen und ich habe dann auch so eine Psychologieklasse in der Schule damals gehabt. Damals war ich so 17 und bei den Lehrern… ich stand da vorne - ich kann mich noch bis heute erinnern - und sie hat dann auch so Sachen erzählt, und ich habe auch gemerkt, dass sie keine Ahnung hat und dass sie einfach gewisse Daten nicht weiß. Und da habe ich gemerkt “Wow, ich bin jetzt 17 und ich weiß halt Sachen, die meine Lehrerin noch nicht mal weiß”. Und das hat mich in dem Moment auch begeistert. Und ich habe es aber auch gerne gemocht dann was sozusagen… ich habe so ein Mastery, also wirklich gut zu werden, hat mich schonmal begeistert. Und dann dachte ich “Hey, jetzt bin ich so jung und es macht mir auch Spaß, jetzt mittlerweile finde ich es interessant” und dann bin ich diesen Weg immer weiter hinabgegangen oder hinaufgegangen, je nach dem. Marcus: Krass! Du warst ja jetzt auch Anfang des Jahres mehrere Monate in den Staaten unterwegs und hast die besten Therapeuten der Welt besucht oder? Till: Ja genau. Also da habe ich am Anfang mit Steffi, die auch die Moderation bei der DNX gemacht hat, im November und Dezember haben wir jetzt einen Roadtrip gemacht, wo wir hunderte Leute darüber interviewed haben, was sind die besten Methoden um mit Angst umzugehen, mit Nervosität umzugehen? Aber auch: Wie wirst Du mutiger? Und dann die letzten neun Monaten von Januar bis Anfang August habe ich halt an der University of Chicago studiert, was halt momentan eine der besten Psychologieunis der Welt ist. Und genau da habe ich von extrem vielen wirklich, wirklich fantastischen Therapeuten lernen dürfen, ja. Marcus: Und würdest Du sagen, dass die Therapeuten in den Staaten andere Ansätze oder besser sind, als beispielsweise in Europa? Till: (lacht) Das ist …. ah…. das ist eine schwere Frage. Marcus: (lacht) Till: Du weißt es ja selber. Die USA sind immer in so ganz vielen Kontexten Europa so weit voraus. Marcus: Ja deshalb frage ich, ob das in dem Gebiet auch so ist. Till: Ja, das ist da ganz anders. Also wenn ich mir anschaue, teilweise was hier ein Therapeut macht oder … Und natürlich hatte ich auch noch so einen kleinen Einblick, weil ich habe, glaube ich, hier schon so ein breiteres Spektrum gesehen und in den USA, was halt sehr spezifisch bei sehr sehr guten Leuten, aber generell würde ich schon, seitdem ich gesehen habe, dass USA schon noch was anderes ist und ein anderes Kaliber ist wie weit die jetzt sind. Und ja. Auch deswegen werde ich auch im Februar, März wieder zurück in die USA gehen und dann da langfristig studieren. Weil einfach Amerika ist doch nochmal ein ganz anderes Level. Vor allem, wenn man da bei wirklich, wirklich guten Leuten ist. Die sind Deutschland schon bestimmt drei, vier Jahre voraus. Marcus: Mh. Ja strange ne? Dass es so Teilbereiche gibt, gerade wie jetzt Online Business, wo ich mich dann sehr tief drin bewege oder bei Dir jetzt die Psychologie oder so. Dass … ja… die Amis uns da immer ein, zwei, drei, vier Jahre voraus sind und das dann erst rüberkommt und irgendwie hier so - obwohl man ja sagt, in Deutschland gibt’s auch so viel gute ... Marcus: Okay krass. Also ist es dann nicht nur im Bereich Online Business oder anderen Online Geschichten so, sondern auch durchaus in Bereichen wie Psychologie. Dass die Staaten, die Amis da immer so ein, zwei, drei, vier Jahre uns voraus sind. Was meinst Du, woran kann das liegen? Haben die vielleicht mehr Zeit und Geld für die Wissenschaft? Till: Boah, das ist eine echt gute Frage. Auf der einen Seite, also wie gesagt, das ist jetzt meine persönliche Ansicht, aber es ist schon einfach so, dass in den USA einfach mehr Drive ist. Dass Leute einfach mehr Drive haben in allen möglichen anderen Bereichen auch, einfach erfolgreicher zu sein. Zu gucken, wie kann man noch bessere Möglichkeiten finden? Wie kann man noch bessere Lösungen finden? Und das habe ich im deutschen Raum einfach nicht so gesehen. Vor allem allgemein sind Psychologen und Therapeuten allgemein nicht sehr unternehmerisch. Allerdings in den USA sind sie deutlich unternehmerischer veranlagt, als zum Beispiel in Europa. Und das spielt aber auch eine große Rolle. Weil wenn man auch unternehmerisch veranlagt ist, kommt natürlich auch mehr Geld rein. Dann hast Du mehr Geld, kannst mehr Dinge ausprobieren. Zusätzlich, die Universitäten dort haben viel, viel mehr Geldquellen als die europäischen oder die deutschen Universitäten. Das spielt natürlich auch mit rein. Und ja, das kommt halt alles so zusammen und dann im Endeffekt sind sie uns einfach einige Jahre voraus. Marcus: Mh. Okay, zum Abschluss würde ich Dich gerne noch fragen: Du hast ja eben schon davon gesprochen, dass Du auch das 5 Minute Journal kennst und machst oder nutzt. Hast Du sonst noch irgendwelche Routinen, die Du jeden Tag machst und wie sieht bei Dir ein typischer Tag aus, gerade so am Morgen? Till: Ich habe heute bereits schon ein Interview gegeben und gestern auch, wo ich genau darüber gesprochen habe. Und ich liebe das Thema! Also mein Tag im Moment, weil es einfach gerade vollkommen focussed bin. Ich habe gerade alles andere sozusagen aus meinem Leben so ein bisschen rausgeschmissen, entfernt. Marcus: Zum Beispiel? Till: Ich trinke keinen Alkohol im Moment, ich esse keinen Zucker, ich mache keine Party und ich gehe nur zu Networking, wenn überhaupt. Ich habe keine Meetings außer Interviews halt. Sonst habe ich keine Meetings vor 18:00 Uhr. Außer es sind halt wirklich, wirklich, echt wichtige Leute oder wichtige Meetings, die sonst gar nicht anders gehen. Aber wie gesagt, sonst ist der ganze Tag einfach nur darauf optimiert zwischen 6:00 Uhr und 18:00 Uhr, in der Zeit wirklich Vollgas, 100% einfach nur zu arbeiten. Das heißt, ich habe Dir ja vorhin unser Zimmer gezeigt. Das heißt, ich teile mir im Moment ein Zimmer. Weil wir nur für drei Monate hier sind und weil es das alles… Eine Freundin von mir hat mir das Appartement jetzt gegeben und das heißt, wir haben nur zwei Zimmer. Ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer. Das heißt im Schlafzimmer schlafen wir zu Dritt. Das heißt, da sind drei Matratzen am Boden und um 6:00 Uhr stehen wir auf und danach zwei große Gläser Wasser trinken, dann entweder Joggen oder einen Workout. Danach 10 bis 20 Minuten meditieren mit Headspace. Danach das 5 Minute Journal und dann an den meisten Tagen habe ich auch noch so ein längeres Journal, wo ich halt wirklich ausführlich noch ein paar Sachen schreibe, jeden Donnerstag, Dienstag und Samstag mache ich das. Und danach ist Frühstück angesagt. Frühstück sind immer dreieinhalb Eier mit Speck und dann noch ein bisschen Gemüse dazu und einen Salat. Danach ist duschen angesagt. Ich weiß, man soll ja eigentlich vor dem Frühstück duschen, das wäre dann ein bisschen hygienischer. Allerdings haut es mit der Zeit immer nicht ganz so hin, deswegen nach dem Frühstück duschen und dann haben wir unser Whiteboard Meeting. Am Whiteboard Meeting, das haben wir jeden morgen, da trifft sich das ganze Team und dann schreiben wir halt auf, was sind die To Do’s für den Tag? Was ist das Wichtigste? Und jeder muss dann eine Sache definieren. Was ist das wichtigste für den Tag. Wenn Du das geschafft hast, ist alles andere im Grunde egal. Und das wird dann halt am Vormittag gemacht. Wenn wir das Whiteboard Meeting fertig ist kommt das Review. Ich habe immer so Notizkarten, wo ich immer Sachen aufschreibe, die ich lernen will, an die ich mich erinnern will. Das sind oft so Zitate aus Büchern und dergleichen. Dann schaue ich meine Notizkarten durch. Das dauert ungefähr 10 bis 15 Minuten und dann lese ich eine Stunde. Und dann ist es ungefähr 8:30 Uhr oder 9:30 Uhr und dann fange ich an mit den wichtigen Sachen des Tages. Meistens drei bis vier Stunden, dass ist so ein Chunk an Zeit, wo ich nichts anderes mache, alles ausmache und dann bis zum Mittagessen. Und nach dem Mittagessen wird so ein bisschen entspannt. Da kann jeder verschiedene Tasks machen, bisschen mehr Task Switch machen. Da checke ich meine E-Mails, checke mein Facebook und so weiter. Oh ja, und ganz am Anfang, wenn ich aufwache ganz am Anfang, nehme ich mein Handy und schreibe meiner Freundin eine Gute-Morgen-Nachricht. Das ist auch noch mit dabei. Marcus: Ja, das ist cool, dass das nicht auf der Strecke bleibt bei all der Disziplin. So wie sich das gerade anhört, echt ziemlich straight und ziemlich tough, wenn Du das jeden Tag so hinkriegst und durchziehst. Till: Ja, also eine ganz kurze Sache sozusagen: Ich habe so oft probiert das zu machen und ich habe es nie geschafft. Und was wirklich geholfen hat ist, dass Du mit anderen Leuten so eine accountability hast. Das heißt, andere werden dann wirklich dafür verantwortlich was Du vorhast. Und wir haben zum Beispiel jeden Samstag ein einstündiges Meeting, ich und der Rest des Teams, wo wir uns hinsetzen und besprechen, was hast Du Dir die Woche vorgenommen? Was davon hast Du gemacht und was nicht? “Okay gut, was kannst Du nächste Woche anders machen, damit Du mehr von Deinen Habits machst, damit Du früher aufstehst, früh ins Bett gehst, mehr Wasser trinkst usw.?” Und dann entwerfen wir jede Woche neue Strategien, damit Du all diese Sachen machen kannst. Denn ich glaube, nur wenn Du wirklich kontinuierlich immer wieder drauf schaust, was hast Du letzte Woche gemacht? Was willst Du nächste Woche anders machen? Wenn man das nicht macht, dann nach und nach vergeht das immer ein bisschen so und dann macht man es nicht mehr und dann “Ach ja, ich werd’s morgen wieder machen. Aber wenn man wirklich einmal die Woche so Termine hat, wo Du anderen Leuten sagen musst, das habe ich gemacht und das will ich nächste Woche anders machen, damit es besser funktioniert. Das ist, glaube ich, ein wirklich ganz wichtiger Faktor. Marcus: Ja, glaube ich auch. Also in vielen Bereichen hilft Accountability und Check-Ins mit anderen Leuten, dass man sagt: Was willst Du heute erreichen? Was hast Du erreicht? Warum hast Du das nicht erreicht? War was anderes wichtiger? Und was willst Du morgen erreichen? Ja saucool! Till, das war super spannend, vielen Dank für Deine Insides und für die Hacks auch zu mehr Selbstbewusstsein oder seine Ängste abzubauen. Gerade das mit der Selfie iPhone Kamera, wenn man dann vielleicht kurz davor ist, die Traumfrau anzusprechen oder zum Chef zu gehen, um um mehr Gehalt zu bitten oder whatever! Vielleicht den Blogger anzusprechen, der da auf dem Networking Event rumrennt und von dem Du schon immer mal gerne einen coolen Tip haben wolltest. Vielen, vielen Dank! Dein DNX Talk ist ja auch bald verfügbar auf Youtube. Den werden wir auch noch in den Shownotes verlinken. Den Comfort Zone Crusher verlinken wir, alle anderen Links oder Sachen, über die wir gesprochen haben natürlich auch. Und ich freue mich schon, wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen. Till: Alles klar! Ey, es war ne Freude! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ja, alles klar. Marcus: Okay, Till hau rein, ciao! Wow, das war auch schon wieder die nächste LIFE HACKZ Folge. Ich glaube, dieses Mal war es Folge Nr. 27! Ich check das mal eben - genau, Folge 27 schon. Und wenn euch der Shit gefällt, den wir hier machen, dann würde ich mich mega freuen, wenn ihr mir eine Bewertung auf iTunes gebt, falls das noch nicht geschehen ist oder auch bei der Charity Aktion mitmacht, die Feli und ich gestartet haben für Straßenkinder in Brasilien. Checkt die Infos dazu aus unter www.lifehackz.de/charity. Ich würde mich mega freuen. Peace and Out! 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