Jens Baas, Shari Langemak, Christoph Bauer
Die Tinte unter der Partnerschaftsvereinbarung der Techniker Krankenkasse (TK) mit IBM Deutschland ist noch nicht trocken, da werden schon Stimmen laut, die nach Datenschutz und Datensicherheit bei der elektronischen Gesundheitsakte (eGA) fragen. Und welche Rolle das FBI spielt. In einem moderierten Streitgespräch stellt sich TK-Vorstandschef Dr. Jens Baas den kritischen Fragen der Datenschützer.
Eine Krankenkasse auf der re:publica? Und ob! Die TK ist Vorreiter in der Digitalisierung. Davon sollen auch die Versicherten profitieren. Gesundheits- und Krankheitsinformationen sind heute breit gestreut und liegen in relevanten Teilen nur in Papierform vor - zutiefst analog. Wenn es darauf ankommt, ist die Nutzung oft schwierig bis unmöglich, z.B. bei Notaufnahmen, bei Umzügen in andere Städte, im Urlaub oder bei chronischen Erkrankungen, die durch mehrere Fachärzte behandelt werden. Das Angebot der eGA soll in nicht allzu ferner Zukunft diese Probleme beseitigen.
Wozu der Aufriss? Am Markt gibt es schon einige Angebote, die ähnlich einer Drop-Box das Ablegen von Dokumenten in einer Cloud ermöglichen. Doch ist dies der Anspruch? Ziel soll es sein, einen datenschutzrechtlich sicheren Hafen für die hochsensiblen Daten von Versicherten zu bieten und Anstöße für allgemeine Standards in einem Gesundheitssystem, das 80 Millionen Menschen versorgt, zu geben damit langfristig Vernetzung möglich ist. Mit herkömmlichen Angeboten ist das nicht möglich.
Und was ist mit Datenschutz? Das Vorhaben steht und fällt mit der Datensicherheit. Die Anforderungen an den Anbieter sind entsprechend hoch: zertifizierte Server in Deutschland, keine Unterauftragnehmer, kein Zugriff durch Dritte, verschlüsselte Speicherung der einzelnen Datensätze.
Das ist ein ziemlich hoher Anspruch. Umso besser, dass es Veranstaltungen wie diese gibt, um kreativen Input einzufangen und das Projekt eGA in der Debatte auf Herz und Nieren zu testen.
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