Sebastian Köffer, Sarah Brühl, Dominik Pascal Magin
Berlin. Alle wollen nach Berlin. Wirklich alle? Berlin platzt aus allen Nähten – und ist damit nur ein Beispiel unter vielen deutschen Großstädten. Es gibt kaum Chancen eine bezahlbare Wohnung in München oder Hamburg zu finden. Günstige Büroflächen – ebenfalls schwierig bekommen. Pendler stehen täglich im Stau und der ÖPNV ist teuer. Und dennoch zieht es vor allem junge digitale Leute in die Städte, ob Freiberufler, Gründer oder Großkonzern-Mitarbeiter - auch wegen der digitalen Infrastruktur. Deutschland ist bekanntlich eine Glasfaser-Wüste und wenn überhaupt gibt es schnelles Netz in den Städten.
Doch über 80% der Regionen Deutschlands sind ländlich geprägt. Die digitale Infrastruktur auf dem Land lässt zu wünschen übrig und das Meinungsklima ist nicht selten geprägt von Vorbehalten beim Thema Digitalisierung. Es stellt sich die Frage, wie die digitale Bildungsinfrastruktur auf dem Land verbessert werden kann. Zudem gibt es viele traditionelle Mittelständler mit hohem Digitalisierungs- und Fachkräftebedarf. Die Zukunft ist „hubbig“. Mit Unterstützung von Bund und Ländern entstehen überall in Deutschland Innovationscluster oder “Digital Hubs”. Die Initiativen sollen auch Bindeglied in die Regionen sein. Die Hoffnung: Digitale Potenziale werden dezentral unterstützt und können im heimischen Umfeld starten. Doch kann das funktionieren? Oder sollte man lieber die starken Hotspots in Deutschland stärken, um mehr Techies aus dem Ausland anzuwerben?
Es wird in Deutschland viel über Migration geredet, aber wenig über Binnenmigration. Die Session diskutiert die Wichtigkeit der Digitalisierung in ländlichen Regionen und wie diese sinnvoll unterstützt werden kann. Dabei geht es auch nicht zuletzt darum einem weiteren Auseinanderbrechen der Gesellschaft entgegen zu wirken. Welche politischen Fördermaßnahmen sind effizient? Wie sollten die digitalen Hubs agieren? Wie können ländliche und städtische Regionen besser vernetzt werden? Welche digitalen Lösungen tragen dazu bei, wichtige Problemthemen ländlicher Regionen zu adressieren, z.B. Pflege, Gesundheit und Mobilität.
Nach einem kurzen Impuls wird die Diskussion mit Personen angeregt, die trotz Standortnachteil die Digitalisierung in ländlichen Räumen vorantreiben, oder auf dem Land ein Unternehmen gegründet haben und dabei der Stadt den Rücken gekehrt haben. Aufgerufen zur Teilnahme an der Diskussion sind insbesondere Städter, die es in der Heimat nicht mehr ausgehalten haben aber immer noch stark mit ihr verbunden sind. Parallel diskutieren wir online unter dem Hashtag #LandWozu.
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