Ingrid Brodnig
Liebe oder zumindest Akzeptanz scheinen im Netz derzeit oft Fremdworte zu sein. Im Wahlkampfjahr 2017 wird die Stimmung wohl besonders hochkochen. Rechtspopulisten heizen mit Pauschalverdächtigungen, plumper Aggression und üblen Gerüchten das Klima auf. Respektlose Wortmeldungen erzielen eine erschreckend hohe Reichweite. Ein wütendes Dröhnen übertönt vielfach die nuancierten Stimmen. Zumindest ist das die Ausgangslage. Muss das so bleiben?
Der Vortrag vertritt die These: Eine andere digitale Debatte ist möglich. Zuerst wird erklärt, warum tatsächlich Wut (nicht nur im Netz) eine so erfolgreiche Emotion ist – welche psychologischen und auch technischen Faktoren die Aggression begünstigen.
Darauf aufbauend gibt es Gegenstrategien: Was kann ich als einzelner User tun, um der Rhetorik von Rechtspopulisten und Provokateuren etwas entgegenzusetzen? Wie können wir Communitys der gegenseitigen Wertschätzung entwickeln – in denen Argumente statt Aggression zählen? Und generell: Wie machen wir das Netz zu einem empathiefördernden Tool – für 2017 und darüber hinaus?
Ziel der Vortrags ist, konkrete Ideen und ein besseres Verständnis zu liefern, wie wir die digitale Debatte selbst in Phasen großer Polarisation verteidigen. Das Ganze soll Hoffnung nähren: Das Netz kann ein deutlich respektvoller, sogar liebevoller Ort sein – wir müssen es nur dazu machen.
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