Der Fortschritt macht uns das Leben leichter. Schön für ihn und alle, die Spaß am Gerät haben. Bücher sind aber noch keine Geräte, sondern weiterhin tote Bäume, und für die gilt was anderes: Die Tollen strengen uns an. Die ausgezeichnete Inger-Marie Mahlke spricht vom Buch als „Zumutung“, die uns was abverlangt und Vergänglichkeitserfahrung macht, wie sonst nichts. Und genau das suchen und wollen wir doch. Aber warum müssen die tollen Bücher zugleich die teuren sein. Denis Scheck lobt die Essay-Sammlung von David Foster Wallace, die schlappe 30 Euro in der elektronischen Variante kostet. Kein Wunder, dass die Buchmesse von uns nichtssagenden Influencern gestürmt wird, wenn uns jeder Blick tiefer als ins Buch-Cover ruiniert. Die Leser sind schon länger weg. Der Kaviar verschwand in diesem Jahr. Es beginnen die Gespräche darüber, wie viel Freiheit das gute Buch braucht. Und vielleicht folgt bald eine Diskussion darüber, wie der unaufhaltsame technologische Fortschritt die Leichtigkeit ins literarische Leben zurückholen kann.
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