Der Vorhang geht auf. Die ersten Bilder flimmern über die Leinwand und aus unzähligen Lautsprechern tönen Orchesterklänge. Sie begleiten, untermalen, sagen voraus oder erzählen ihre ganz eigenen Geschichten. Oft wird die Musik im Film nur beiläufig wahrgenommen. Weil sie das nicht verdient hat, haben wir ihr eine ganze Episode gewidmet.
Was tut die Musik im Film?
Egal, ob in Star Wars, dem Herrn der Ringe oder in einem Tarrantino-Film, die Musik ist nicht wegzudenken aus dem Kino. Was wäre ein Actionfilm ohne knallige E-Gitarren im Hintergrund oder ein Horror-Klassiker ohne ängstigende Beats? Mit dem Medienwissenschaftler Willem Strank, einem Mitgründer der Kieler Gesellschaft für Filmmusikforschung, reden wir darüber, welche Rolle Musik im Film spielt und welche Funktionen sie erfüllen kann.
Am Anfang war die Musik
Wenn wir von Stummfilmen sprechen, dann vergessen wir meistens, dass es in den frühen Jahren des Kinos sehr wohl Musik gab. Diese kam selbstverständlich nicht vom Band oder nur selten aus Lautsprechern. Meistens wurde sie von Live-Musiker*innen eingespielt. Bei den Vorführungen gab es aber durchaus qualitative Unterschiede, erklärte uns der österreichischen Filmwissenschaftler Claus Tieber.
Ein ganzes Genre blutet aus
Eine ganz besondere Bedeutung hat die Musik in solchen Filmen, in denen es um sie selbst geht. Egal, ob in Biopics über berühmte Musiker*innen und Bands, oder in Musicalfilmen. Bei letzteren ploppen natürlich sofort Szenen aus den großen Musical-Hits der vergangenen Jahre vor dem inneren Auge auf: LaLaLand, Les Miserables oder Mamma Mia. Durch unsere Kindheitserinnerungen sind wir außerdem tief verbunden mit Disney-Klassikern, wie dem König der Löwen oder Arielle – die Meerjungfrau. Diese Filme lieben wir und können die meisten Titel aus dem Kopf mitsingen. Doch es gab eine Zeit in Hollywood, da schob man Musicalfilme auf’s Abstellgleis. Niemand wollte sie mehr sehen. Das mag auch daran gelegen haben, dass zuvor fast im Wochentakt neue Musicals in den Kinos anliefen. Über dieses Phänomen und den damit verbundenen so genannten ‘Roadshows’ erzählt uns der US-amerikanische Buchautor Matthew Kennedy.
Die Praxis oder wie es sich anfühlt, Filmmusik zu erschaffen
Emotionen auslösen, Menschen zum Lachen, zum Weinen oder zum Gruseln bringen. Das schafft Filmmusik. Deswegen haben ihre Schöpferinnen eine ganz besondere Verantwortung und stehen immer wieder vor großen Herausforderungen. Die Ansprüche der Produzentinnen müssen erfüllt werden, aber etwas Kreatives will erschaffen werden.
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