190405 4. Fastenwoche Gott kennen Joh 7,1-2.10.25-30
Kann man Gott „kennen“? Jedenfalls nicht so, wie wir einander kennen. Gott übersteigt alles menschliche Erkennenkönnen. „Keiner hat Gott je gesehen“ (Joh 1,18). Deshalb ist die Versuchung groß, sich Bilder von Gott zu machen. Das ist verboten, weil die ihn immer unendlich viel kleiner machen als er ist. Stattdessen gibt Gott selbst uns ein Bild von sich. Nicht eine Abbildung eines Abwesenden, sondern eine Versichtbarung des Unsichtbaren. Eine solche sind zunächst Adam und Eva füreinander. Nach dem Sündenfall will der Mensch lieber sich selbst als Gott sichtbar machen. Seitdem ist diese Sichtbarkeit schwer beschädigt. Dann betritt Gott selbst als Mensch die Weltbühne. Jesus ist in Person die Sichtbarkeit des unsichtbaren Gottes.
Und Jesus kann man kennen. Das ist ein Problem und eine Chance. Ein Problem, weil jene, die ihn kennen, meinen, sie wüssten Bescheid über „des Zimmermanns Sohn“. Sie kennen sein Menschsein und verkennen sein Gottsein. Gerade weil man ihn kennt, kann er nicht der Messias sein: „Wenn der Messias kommt, weiß niemand woher er stammt.“ (Joh 7,27).
Eine Chance, weil wir so wirklich Gott als Mensch kennen. Wir kennen Jesus Christus durch den Umgang mit ihm und durch die Zeugen, die Evangelisten und die Apostel und ihre Nachfolger bis heute, die Heiligen und die kleinen und großen Zeugen unserer Tage. Das ist kein Umweg, sondern die Weise, wie Gott sich in Christus uns bekannt machen will. Und je mehr Freunde Christi wir kennen, umso besser kennen wir ihn selbst. Und je besser wir ihn kennen, umso eher macht er sich anderen Menschen bekannt durch uns.
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