190403 4. Fastenwoche Du bist am Werk Joh 5,17-30
Die Reden Jesu im Johannesevangelium lassen mir manchmal den Kopf schwirren. Zugleich gehören sie zu den reichsten Texten der Heiligen Schrift. Es gibt verschiedene Weisen, diesen Reichtum zu heben: Verstehenshilfen wie Kommentare oder Auslegungen, das gemeinsame Lesen, das Gespräch mit Menschen, die im Umgang mit der Heiligen Schrift geübt sind.
Oder ich frage danach, welcher Satz mich besonders anspricht oder anfragt. Den merke ich mir, verweile bei ihm und betrachte seine verschiedenen Bedeutungen in den Situationen und Begegnungen dieses Tages. Oft kann ich ihn sogar konkret anwenden oder verwirklichen.
Heute könnte das zum Beispiel das Wort Jesu sein: „Mein Vater ist noch immer am Werk.“ (Joh 5,17) Gott schafft nicht nur am Anfang, sondern dauernd. Ohne sein Wirken fiele alles ins Nichts. Gott ist am Werk in mir und um mich herum. Gott wirkt nicht das Böse (das machen wir schon selbst), aber er kann „aus allem, auch aus dem Bösesten Gutes entstehen lassen“ (D. Bonhoeffer), ohne damit jedoch das Böse gut zu machen. Er „verantwortet alles, was uns begegnet“ (H. Spaemann). Gott wirkt das Gute, und alle, die das Gute tun, wirken mit ihm. Auch wenn alles drunter und drüber geht – Gott ist am Werk und ich darf mit ihm am Werk sein.
Und dann mache ich ein kurzes Gebet daraus, das ich wieder und wieder bete:
Du bist am Werk, Herr, jetzt und hier.
Lass mich wirken mit Dir.
Amen.
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