Für die Jünger ist die Rede Jesu vom Essen und Trinken seines Fleisches und Blutes unerträglich. Viele gehen weg. Auch von den Zwölfen fordert Jesus eine Entscheidung: „Wollt auch ihr weggehen?“ (Joh 6,67)
Gehen oder bleiben? Das ist die Frage – bis heute. Mittlerweile auch für solche, die bis vor kurzem noch mit der Kirche gelebt und gebetet haben. Weggehen ist eine Option – sei es durch innere Emigration oder Austritt.
Angeblich sind die Gründe andere: Damals: Jesu Wort und seine Wörtlichnahme, seine Nähe zu den Sündern (wie Ehebrechern oder Kinderschändern), sein Anspruch, uns Gott in Person zu offenbaren. Heute: menschliches oder institutionelles Versagen, Unzeitgemäßheit, Vertuschung von Verbrechen. Aber sind die damaligen nicht auch die heutigen Gründe? Und gab es die heutigen nicht auch schon damals?
Petrus antwortet auf die Frage Jesu nicht: „Wie kommst Du denn darauf?“ Er sagt: „Wohin sollen wir gehen?“ Er hat sich umgeschaut und nichts gefunden, was dem von Jesus Gehörten und mit ihm Erlebten gleicht.
Ich gehöre zur Kirche nicht wegen der Treue der untreu Gewordenen, oder wegen der Glaubhaftigkeit jener, die heilige Macht blasphemisch missbraucht haben. Ich gehöre zur Kirche, weil in ihr Christus lebt, liebt und leidet und Sünder wie mich an sich zieht und versöhnt.
Du, Herr, hast Worte des ewigen Lebens. Du bist der Heilige Gottes. Dahinter kann und will ich nie mehr zurück.
Fra' Georg Lengerke
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