Was ändert sich, wenn ich mit Christus verbunden lebe? Von einigen Veränderungen war hier schon die Rede: Friede, Mit-Liebe, Unterscheidungs- und Entscheidungskraft, ein Miteinander, das bis in den Himmel reicht, und Leben, das der Tod nicht töten kann.
Mit Christus ändert sich auch die Weise, wie wir etwas hervorbringen. Im Gleichnis vom Weinstock spricht Jesus vom Fruchtbringen. Fruchtbringen ist die Alternative zum bloßen Machen. Machen heißt etwas bewerkstelligen, es selbst vollenden und verantworten. Das zu können, ist eine schöne Gabe, für die wir dankbar sein können.
In diesen Tagen gebe ich Exerzitien im Eichsfeld. Gerade für beanspruchte Menschen geht es in solchen Zeiten häufig um den Unterschied zwischen Machen und Fruchtbringen. Fruchtbringen heißt, das Meine tun und die Bedingungen schaffen, dass werden und wachsen kann, was ich selbst nicht machen kann. Im Evangelium sind der Weinstock und der Sämann dafür schöne Beispiele. Die Rebe lebt vom Empfangen und bringt hervor, was sie empfängt. Der Sämann ackert, sät und jätet. Und während er schläft, lässt Gott wachsen.
Wir dürfen nicht allein beim Machen bleiben. Je mehr wir uns Einwurzeln im Leben Gottes, werden wir weniger nach Machbarkeit und mehr nach Fruchtbarkeit fragen, wir werden weniger machen und mehr Frucht bringen, und was wir hervorbringen wird kein Machwerk, sondern eine Frucht sein, an der die Menschen Gott erkennen werden.
Fra' Georg Lengerke
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