Mathias Döpfner ist einer der bedeutendsten Medien-Manager des Landes und hat bereits 2003 mit der Digitalisierung der Axel Springer Gruppe begonnen. Damals hieß die Strategie: “1. Internet, 2. Internet, 3. Internet”. An über 50% Umsatz durch digitale Medien hat damals fast niemand ausser ihm selbst wirklich geglaubt.
Im ‘On the Way to New Work’ Podcast der Hamburger Unternehmer Michael Trautmann (thjnk ag, upsolut Sports) und Christoph Magnussen (Blackboat), in welchem es um die Möglichkeiten neuer Tools und Methoden, aber auch um Sinn und die Zukunft der Arbeit geht, gibt Döpfner Einblicke in seine Strategie für die Zukunft, denn digital ist das Medien-Unternehmen bereits seit langem. Mobile only, künstliche Intelligenz und eine zukunftsfähige Arbeitskultur, die mit Veränderungen völlig selbstverständlich umgeht sind drei der Faktoren, die er für entscheidend hält. Seinen Laptop lässt Döpfner bereits komplett weg. Stattdessen führt er sein Unternehmen komplett von seinem Smartphone aus und schreibt auch jeden Artikel damit.
Wo früher ein riesiges Vorstandsbüro für ihn war, ist heute eine offene Fläche mit Sofas und kleinen Tischen, an denen Döpfner genauso wie seine Vorstandskollegen arbeitet. Für ihn, der 15 Minuten Meetings favorisiert, ein Zeit-, Transparenz und Effizienzgewinn dadurch, dass die separat angesetzten Termine durch spontane, kurze Begegnungen ersetzt wurden.
In dem sehr persönlichen einstündigen Gespräch lässt Döpfner durchklingen, dass er trotz aller Begeisterung für New Work, moderne Tools und viele gute Ideen für die Zukunft der Arbeit, vor allem durch Kunst und Natur seinen Ausgleich findet: “Alles Schöne macht mich ruhig.”
Auch für den Umgang mit den Folgen der Digitalen Transformation hat er bereits Ideen. Da die Politik sich bisher schwer getan hat, mit der technischen Entwicklung im Feld der künstlichen Intelligenz fachlich mitzuhalten plädiert er für die Einrichtung eines Ministeriums, welches sich sowohl mit den Gesellschafts- als auch den Wirtschaftspolitischen Herausforderungen der Digitalwirtschaft beschäftigt und diese in der Tiefe versteht. Dabei geht es auch darum, auf fachlicher Augenhöhe mit den Googles und Facebooks unserer Welt zu diskutieren und unserer Gesellschaft als gestaltender Ansprechpartner für dieses Zukunftsfeld zur Verfügung zu stehen.
Nach 15 Jahren an der Unternehmensspitze verkörpert Döpfner mehr “New Work” als viele Startup Unternehmer. Wie er sein Team auf ständige Veränderung eingestellt hat, warum er nie fertig ist und was eine Reise mit 80 seiner Führungskräfte in ein 40-Zimmer Motel in San Francisco mit diesem Prozess zu tun hat, gibt es im “On the Way to New Work Podcast”.
Shownotes:
Wie sind Sie zu Ihrem Job gekommen und was haben Sie vorher gemacht? (Ab 01:15 Min.)
Gab es einen bestimmten Punkt an dem sie gemerkt haben, dass sich die Dinge alle verändern werden? (Ab 03:30 Min.)
Wie wurde auf Ihre Idee des Digital Publishers reagiert? (Ab 05:30 Min.)
Wo gucken sie hin, um Inspiration zu bekommen? (Ab 13:00 Min.)
Was sind die drei wichtigsten Worte für Fortschritt heutzutage? (Ab 15:00 Min.)
Was steckt bei Axel Springer hinter der Idee Campus? (Ab 21:30 Min.)
Welche Tools nutzt ihr intern für die Kommunikation (Ab 25:20 Min.)
Wieviel Mitarbeiter habt ihr aktuell? (Ab 29:00 Min.)
Wie kriegt ihr es hin, dass Umstellungen im ganzen Unternehmen gelingen? (Ab 30:00 Min.)
Welche Chancen haben wir hier in Deutschland gegen Konzerne wie Google oder Amazon anzukommen? (Ab 32:30 Min.)
Welche drei Dinge würden Sie jemandem mit auf den Weg geben? (Ab 36:00 Min.)
Was glauben Sie, was Machine Learning mit der Art wie wir heute arbeiten in der Zukunft macht? (Ab 38:00 Min.)
Was muss die Politik in Deutschland ändern, dass Innovation voran kommt und reguliert wird? (Ab 42:00 Min.)
Wie organisieren Sie sich selbst? (Ab 45:45 Min.)
Wie gleichen Sie sich aus? (Ab 48:00 Min.)
Ihre 5 Must Reads? (Ab 49:00 Min.)
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