Es wird abschiedlich im Johannesevangelium. Jesus geht zum Vater. Und die Reaktion der Jünger ist verständlicherweise Trauer. Aber Jesus lässt den Jünger die Trauer nicht durchgehen. Am Sonntag hieß es: „Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe.“ (Joh 14,28) So als wäre die Trauer ein Zeichen mangelnder Liebe. Die Jünger werden traurig, weil es ihnen nur um sich selbst im Hier und Jetzt geht. Es gibt kein Gestern der Erinnerung und kein Morgen der Hoffnung. Aber das Leben mit Gott ist Zukunft. „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen.“ (Joh 16,7)
Jesus muss vorangehen, wenn die Gemeinschaft mit ihm weitergehen soll: von Jerusalem bis an den Ort, wo ich an diesem Morgen gerade bin. Diese Gemeinschaft mit dem Menschgewordenen wird durch alle Zeiten und an allen Orten realisiert durch den Heiligen Geist, den Parakleten, den Herbeigerufenen, den Tröster oder Beistand, wie die Übersetzer ihn nennen. Er öffnet uns für die Gegenwart des Sohnes und des Vaters. Und er ist jenes Licht, in dem wir erkennen können, wie es um die Welt und um uns selbst in ihr steht.
Komm, Heiliger Geist, Du Tröster, nimm von uns die Traurigkeit dieser Zeit. Bekehre uns zu Dir, und öffne unsere Sinne
für die Liebe des Vaters im Wirken des Sohnes.
Lass uns erkennen, wie es um uns steht, und Ausschau halten nach der Freude, die nur Du uns Menschen schenken kannst.
Amen.
Fra' Georg Lengerke
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