Heute ist das Fest des hl. Bonifatius (673-755), der als Apostel Deutschlands und Europas verehrt wird. Mit dem Aufbau und der Organisation von Bistümern und bedeutenden Klöstern hat er maßgeblich das Fundament für die abendländisch-christliche Kultur Europas gelegt.
Das Evangelium spricht heute von der „Erwählung“ der Jünger. Erwählung ist für viele ein Reizwort. Seit Kain und Abel wird die Erwählung des einen unter Hintanstellung des anderen als ungerecht empfunden. Dabei ist alle Erwählung von Gott immer Erwählung um der Anderen willen. Aaron wird auch um seines Bruders willen erwählt. Abraham, Isaak und Jakob werden um ihrer Nachkommen im Glauben willen erwählt. Das eine Volk Israel ist erwählt, damit an ihm alle Völker ablesen können, wer und wie Gott ist. Maria ist erwählt um unseres Heiles willen und die Apostel um all derer willen, denen sie Christus bezeugen.
Bonifatius war und ist erwählt für Deutschland und Europa. Auch für die unter den Heutigen, die arrogant und dumm seine Zeit „finster“ nennen, während gleichzeitig die Barbarei mit der Fahne des Neuen Humanismus in der Hand an die Tür klopft. Es ist an der Zeit, sich mit dem Europa zu beschäftigen, dass der heilige Bonifatius im Sinn hatte. Nicht in dem wir – wie das 19. Jahrhundert – seine Zeit romantisieren. Sondern in dem wir ernst damit machen, dass der Heilige Geist durch alle Jahrhunderte Menschen dazu erwählt hat, dass auch wir Heutigen noch von ihnen lernen.
Fra' Georg Lengerke
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