Am Wochenende werden die Deutsche Assoziation des Malteserordens und ihre Werke in einem Gebet Maria geweiht. Praktisch alle der gegen dieses Anliegen zum Ausdruck gebrachten Bedenken bezogen sich darauf, dass die Beziehung zu Jesus frei von menschlicher Einmischung zu halten sei (sei es durch die Heiligen, sei es durch die Kirche o.a.). Das sei erstens missbrauchsanfällig und zweitens habe Gott das nicht nötig.
Letzteres stimmt beides. Menschliche Vermittlung ist missbrauchsanfällig und Gott hat sie nicht nötig. Aber Gott ist es, der sich – selbst auf die Gefahr des Missbrauchs seiner selbst hin – vermitteln, bezeugen, versichtbaren lassen will: vom Sohn, der in Jesus von Nazareth ein Mensch wird, von Maria, die ihn in die Welt lässt, von den Aposteln, die sein Wort in die Welt tragen, von den Heiligen, die seine Liebe bezeugen, von der Kirche, die sein Heilswirken feiert und vergegenwärtigt. Warum? Nicht weil er das nötig hätte, sondern weil wir das nötig haben.
Seit Gott ein Mensch wurde, sind Gott und Mensch zwar zu unterscheiden, aber nicht mehr zu trennen. Gott verbindet sich als Mensch mit uns Menschen, damit wir uns mit ihm und in ihm miteinander verbinden. Diese heilige Verbundenheit heißt wie das Mahl: Kommunion. Gott der Sohn bindet sich als Mensch leiblich an die Gaben von Brot und Wein, die der „Corpus Christi“ sind, damit wir durch sie leiblich der „Corpus Christi“ werden.
Denn Gott will sich der Welt leiblich und nicht ohne die Seinen offenbaren – von Maria bis zu uns.
Fra' Georg Lengerke
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