In Kursen zum Selbst-Management werden wir dazu aufgefordert, regelmäßig unsere Ziele zu klären: Die kurzfristigen, die mittelfristigen und die langfristigen. Darum geht es auch dem hl. Ignatius in seinen Exerzitien. Im „Prinzip und Fundament“ sagt er, unser wichtigstes Ziel und der Sinn unseres Daseins sei die rettende Gemeinschaft mit Gott. Alles andere ist dazu geschaffen, uns zu diesem Ziel zu helfen. Daher sollen wir den Umgang mit allen Dingen daraufhin prüfen, ob es uns zur Gemeinschaft mit Gott hilft oder uns hindert. Was hilft, sollen wir wählen. Was hindert, sollen wir hinter uns lassen.
Von dieser Unterscheidung spricht Jesus in den Bildern vom Schatz und vom Auge. Der Schatz ist das, wonach wir Ausschau halten. Das Auge ist das, womit wir Ausschau halten. Wenn wir uns ganz auf die „Schätze hier auf der Erde“ verlassen, uns an sie binden, uns gar mit ihnen identifizieren (und uns nur noch für organische Computer halten), dann ergeht es uns wie ihnen: wir vergehen. Wenn es uns allerdings in aller Vergänglichkeit immer auch um die „Schätze im Himmel“ geht, also um das, was in unserem Leben und in dem unserer Nächsten das Sichtbare, Verfügbare und Brauchbare übersteigt (z.B. die Liebe) – dann prägt uns das, und wir erkennen uns selbst als Menschen, die auf den Himmel hin geschaffen sind.
Heinrich Spaemann sagte es so: „Was wir im Auge haben, das prägt uns, dahinein werden wir verwandelt. Und wir kommen, wohin wir schauen.“
Fra' Georg Lengerke
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