Am Ende der Bergpredigt unterscheidet Jesus jene, die sein Wort hören und danach handeln, von jenen, die sein Wort hören und nicht danach handeln. Die einen gleichen dem Erbauer eines Hauses auf Felsen, das den Unwettern trotzt. Die anderen gleichen dem Erbauer eines Hauses auf Sand, das beim Unwetter zerstört wird. Wir sollen sein Wort nicht nur hören. Wir sollen es hören und tun.
Derzeit tut sich allerdings ein anderer Straßengraben auf: Im einen sitzen die, die es folgenlos hören. Im anderen aber sitzen die, die es ungehört tun wollen. Da klar zu sein scheint, was „christliches Tun“ ist, halten viele Christen das Sagen und Hören des Wortes Christi für entbehrlich und bestenfalls für etwas, wovon man „notfalls“ auch noch reden kann. Aus: „Wir sollen das Wort nicht nur hören, sondern auch tun“ wird: „Wir sollen vom Evangelium nicht reden, sondern es tun.“
Der Widerspruch gegen ein unangemessenes, folgenloses oder irrelevantes Gerede hat recht und ist notwendig. Auch hier ist mitunter weniger mehr und Schweigen Gold. Aber das schamhafte Weglassen des weitergesagten Wortes Gottes ist das Ende des Glaubens. Denn man kann ein ungesagtes, ungehörtes und unverstandenes Wort gar nicht tun.
Wo sein Wort nicht gesagt und gehört wird, kann es auch nicht verwirklicht werden. Und wo sein Wort nicht weitergesagt und bezeugt wird, da wird auch dem nicht mehr geglaubt, der uns sein Wort gegeben hat.
Sein Wort ist notwendig. Es erzählt von einer Liebe, die größer ist als unser Tun und weiter geht als unser Mut.
Fra' Georg Lengerke
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