„Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe“, heißt es im Prolog von „Max und Moritz“. Ihre Streiche sind amüsant. Ihr Ende nicht. Die Pädagogik Wilhelm Buschs hat sich nicht bewährt. Aber die Warnung vor dem bösen Ende bleibt aktuell – nicht nur, wenn es um das ökologische oder politische Klima geht.
Auch die Dörfer Chorazin und Betsaida hören ein „Wehe, wehe …!“ Doch geht es nicht um Streiche, sondern darum, dass in Jesus Gott selbst leibhaftig in ihrer Mitte war und sie ihn nicht angehört, nicht aufgenommen und sich nicht bekehrt haben. Auch im irdischen Leben mit Gott gibt ein „zu spät“, weil auch hier jeder Augenblick einmalig und je jetzt schon vorüber ist. Das heißt nicht, dass Gott nicht noch immer wirkt und aus allem noch etwas Gutes machen kann. Aber wenn der jeweils eine Augenblick vertan ist, ist alles weitere Gottes Plan B mit mir…
Nur wir Menschen sind fähig, zu unserer Vergangenheit Stellung zu nehmen – sei es in Dankbarkeit oder in Reue. Beidem sollen wir uns stellen: dem, was wir angenommen und dem, was wir verworfen haben. Dank und Reue öffnen uns beide für die versprochene Gegenwart Gottes und sein Wort und Wirken in und unter uns.
Du warst bei mir, Herr, und ich nicht bei Dir. Du hast gesprochen und ich habe nicht gehört. Du hast Wunder gewirkt und ich habe mich nicht gewundert. Schenke mir ein bereites und williges Herz, damit ich Dich nicht versäume und mein Leben von Deinen Worten und Wundern erzählt. Amen.
Fra' Georg Lengerke
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