Am Dienstag fand in Beijing eine Sitzung des Politbüros des ZK der KP Chinas
statt, wobei die gegenwärtige wirtschaftliche Lage des Landes analysiert wurde.
Zudem wurden die ökonomischen Aufgaben in der zweiten Jahreshälfte geplant.
Unternehmer und Experten sind der Ansicht, dass der Raum für effektive
Investitionen in China enorm sei. Besonders beim Alltagsleben der Bevölkerung
gebe es ein größeres Investitions- und Entwicklungspotential.
In der ersten Hälfte dieses Jahres machte Chinas BIP mehr als 45 Billionen
Yuan aus, was einem Wachstum von 6,3 Prozent entspricht. Die Beitragsrate des
Konsums zum wirtschaftlichen Wachstum belief sich auf über 60 Prozent. Auf der
genannten Sitzung wurde betont, dass in der ersten Jahreshälfte die Wirtschaft
eine stabile Entwicklungstendenz aufgewiesen hätte. Wichtige makroökonomische
Indizes befänden sich in einem vernünftigen Rahmen. Die angebotsbezogenen
strukturellen Reformen seien gefördert worden. Mit weiterer Reform und Öffnung
sei eine umfassende Beschäftigung verwirklicht und eine präzise Armenhilfe
gefördert worden. Das Niveau und die Lebensqualität der Bevölkerung seien
ständig angestiegen. Es gebe immer mehr positive Faktoren für eine
hochqualitative Entwicklung.
Auf der Sitzung wurde betont, dass die angebotsbezogenen Strukturreformen
vertieft und die Grundkompetenz der Industrie und das Niveau der Branchenkette
optimiert werden müssen.
Der Vorstandschef der BNBM Group und Vizepräsident des chinesischen
Immobilienverbands, Wang Bing, sagte, die Unternehmen sollten während der Reform
mit neuen Produkten und Technologien das ökonomische Wachstum vorantreiben:
„Die angebotsorientierte Strukturreform ist ein sehr wichtiges Thema. Meiner
Meinung nach liegt der Kern in Angebot, das heißt, im Angebot effektiverer,
besserer, innovativerer Produkte und Technologien von höherer Qualität. Wenn das
Angebot verbessert wird, dann steigt auch das wirtschaftliche Niveau."
Auf der Sitzung wurde auf die Realisierung des inländischen
Nachfragepotentials verwiesen, um die Endnachfrage zu erhöhen. Dazu müsse dem
ländlichen Markt neues Leben verliehen und der Konsum weiter reformiert werden.
Ebenso müssten die Investitionen in die Produktionsindustrie stabilisiert
werden. Projekte wie der Umbau alter Stadtwohnviertel sowie der Bau städtischer
Parkplätze seien in Planung. Und nicht zuletzt wurde die Wichtigkeit des Aufbaus
neuer Infrastrukturanlagen und Informationsnetzwerke betont.
Wang Jun, Chefökonom der Zhongyuan Bank und Mitglied des akademischen
Komitees des chinesischen Zentrums für internationalen wirtschaftlichen
Austausch, ist der Ansicht, dass jene Projekte, die das Alltagsleben der
Bevölkerung betreffen, künftige Investitionsschwerpunkte seien:
„Als nächstes steht auf dem Plan der Umbau alter städtischer Wohnviertel, der
Bau neuer städtischer Parkplätze und die Errichtung von Logistiknetzwerken
zwischen Stadt und Land. Unter den gegebenen neuen Umständen sind dies die
Schwerpunkte bei der Optimierung des Konsums der Bevölkerung, die nach einem
schönen Leben strebt. Mit diesen Investitionsschwerpunkten kann der Konsum
effektiv ausgebaut werden."
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