Mit der heutigen Lesung beginnt bei Lukas der Reisebericht nach Jerusalem. An seinem Anfang steht nicht nur eine Entscheidung. Im Griechischen steht da: „Jesus richtete sein Angesicht fest darauf, nach Jerusalem zu gehen.“ (Lk 9,51)
Die Sendung Jesu geht auf die Zielgerade. Dabei hat er nicht eine Utopie der Welt im Blick, wie er sie gerne hätte. Er hat die Wirklichkeit mit ihrer schrecklich-schönen Ambivalenz vor Augen: Jerusalem, Gottes heilige Stadt, die den Messias erwartet und ihn zugleich töten wird. Und er hat das Ziel im Blick: die Treue der Liebe Gottes zu den Menschen durch Leid, Schuld und Tod hindurch bis zur „Aufnahme“ beim Vater.
Darum soll es auch uns gehen: dass wir den Weg und das Ziel unseres Lebens fest im Blick haben und alles andere darauf hin wählen oder verwerfen. Im YOUCAT Jugendgebetbuch (S. 123) findet sich dazu ein Gebet in Anlehnung an das Prinzip und Fundament des Hl. Ignatius von Loyola:
Allmächtiger, ewiger Gott,
Du hast mich
mit meinen Brüdern und Schwestern
geschaffen auf Dich hin,
Dich zu kennen,
Dich zu lieben,
Dir zu dienen
und einmal anzukommen bei Dir.
Alles, was auf der Erde ist,
hast Du uns Menschen gegeben,
damit wir mit seiner Hilfe
Deinem Ruf und unserer Berufung gemäß
leben können.
Schenke mir die Klarheit, zu erkennen,
was mich zu Dir führt,
damit ich es wähle,
und was mich von Dir trennt,
damit ich es ablehne.
Gib mir Deinen Heiligen Geist,
damit ich allein das ersehne und wähle,
was mich mehr zu dem Ziel hinführt,
auf das hin ich geschaffen bin.
Amen.
Fra' Georg Lengerke
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