Zu den Grundvollzügen eines ordentlichen Lebens gehört es, dass wir regelmäßig die Wäsche wechseln. Einerseits um einer halbwegs gepflegten Erscheinung, andererseits um der Hygiene willen.
Je nach Charakter, Lebensform oder Umständen kann es sein, dass wir auf unser Erscheinungsbild mehr oder weniger achten. Es kann auch sein, dass wir zu viel oder zu wenig darauf Acht geben. Gerade wir zölibatär Lebende brauchen Freunde, die uns auf Tendenzen zur Eitelkeit oder zur Verwahrlosung hinweisen.
Und dann sind da noch die hygienischen Bedingungen. Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Dort gibt es (gerade als Kind oder bei der Arbeit in der Natur) Tage, an denen man sich von außen einsaut. Auch in der Stadt gibt es Berufe und Umstände, in denen Menschen einer starken Verunreinigung von außen ausgesetzt sind. Aber für die meisten Menschen in Deutschland ist heute zu vermuten, dass ihre Kleidung häufiger aus hygienischen als aus Gründen der Erscheinung der Reinigung bedarf.
Anders gesagt: Sie können Ihr Erscheinungsbild mit der gleichen Ausstattung relativ lange unauffällig in Ordnung halten. Ihre Hygiene nicht.
Und was für die Kleidung eines Menschen gilt, gilt auch für seine Beziehung zu Gott und dem Nächsten. Wer auf die Verunreinigung von innen nach außen achtet, bei dem kommt die Verunreinigung von außen nach innen ganz von alleine in Ordnung.
Das ist es, was Jesus meint: Wenn ich mein inneres Leben zur guten Gabe für andere mache, wird auch mein äußeres Leben davon einfach und wahr, ansprechend und freundlich zu erzählen wissen.
Fra' Georg Lengerke
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