„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen!“
Im Sommer hat mich eine junge Frau gefragt, wie sie herausfinden kann, wofür sie brennen soll. Anschließend haben wir über drei Schritte nachgedacht, die dazu helfen können.
Erstens sollten wir uns für das interessieren, was brennt. Vor den vielen brennenden Themen gibt es eines, das alle anderen ins rechte Licht rückt, und das ist Gott und sein Reich, oder anders: die Mitliebe mit Jesus Christus zu Mensch und Welt. Es geht nicht um das Feuer selbst. Es geht um das, wofür zu brennen sich lohnt.
Zweitens geht es um die Unterscheidung des Entbranntseins für Christus und sein Reich von frommer Nervosität, aufgeregter Überspanntheit oder einseitiger Radikalität. Am ehesten lässt sich eines vom anderen durch die jeweiligen Früchte unterscheiden: wer sich z. B. (sei es von links oder rechts) nur über den Zustand der Kirche ereifert und nicht ein Plus an „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte und Treue“ (Gal 5,22) an den Tag legt, kann zumindest nicht behaupten, sein Feuereifer käme vom Heiligen Geist.
Drittens schließlich geht es darum, die Angst vor dem Feuer zu überwinden. Auch hier kommt manche Gegnerschaft gegen das Feuer oder die Entbrannten aus der Angst. Auch das Feuer Christi ist nicht harmlos. Es entflammt zwar, aber es brennt auch. Es verwandelt und reinigt uns, aber eben auch von manchem, was wir ungern lassen wollen.
„Beten Sie für mich“, sagte Teilhard de Chardin, „dass ich mich niemals dazu hinreißen lasse, etwas anderes zu wollen, als das Feuer.“
Fra' Georg Lengerke
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