An Weihnachten geht es um das Kommen Gottes als Mensch und um unsere Verbundenheit mit dem Menschgewordenen. Aber was heißt das und wie geht das, mit Jesus Christus verbunden zu sein? Im ersten Johannesbrief finden sich in diesen Tagen verschiedene Begriffe für die Verbundenheit mit Jesus Christus.
In der heutigen Lesung ist das die „Salbung“, griechisch „Chrisma“. Die war schon in der Antike Zeichen göttlicher Bevollmächtigung für Könige, Priester und Propheten. Hier verweist sie auf „den Gesalbten“, griechisch „Christos“. Nach christlichem Verständnis ist Jesus der „Christos“, also der Gesalbte Gottes schlechthin. Seine Salbung ist sein Durchdrungensein von der Gegenwart und vom Wesen Gottes.
Jesus hat die Salbung nicht nur für sich, sondern für alle, die an ihn glauben. Deshalb werden wir in der Taufe, in der Firmung, in den Heiligen Weihen und in der Krankensalbung gesalbt. Wie unser Leib das Öl aufnimmt, das ihn durchdringt, so nehmen wir das Leben Christi, des Gesalbten, in uns auf, an dem er uns Anteil gibt.
Aber es geht hier nicht um ein magisches oder esoterisches Durchdrungensein. Deshalb nennt der Johannesbrief ein weiteres Merkmal der Zugehörigkeit zu Jesus Christus. Wie die Salbung, so soll auch das in uns bleiben, was wir „von Anfang an gehört“ haben. Das Wort Gottes sagt uns, wer und wie Gott ist und wer wir für ihn und füreinander sind und werden können, was gut ist und worum es uns gehen soll.
Die Zugehörigkeit zu Jesus in Wort und Salbung spricht unser geistiges und unser leibliches Leben an, das freier und froher wird in der Verbundenheit mit Ihm.
Fra' Georg Lengerke
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