Was wir tun zeigt, „wes Geistes Kind“ wir sind, worauf wir hören und worum es uns geht. Deshalb geht die heutige Lesung so weit, von unseren Taten auf unsere geistliche Herkunft und Zugehörigkeit zu schließen: „Wer die Sünde tut, ist vom Teufel“, wer aber „aus Gott geboren ist, tut keine Sünde“, steht da wörtlich übersetzt. Was wir tun, ist danach nicht allein eine Frage der Moral, sondern unsere Antwort auf die Frage, auf welcher Seite wir stehen und wessen Werke wir tun.
Wie bei der Gotteskindschaft ist auch hier keine generative Abstammung gemeint, sondern eine gewählte Zugehörigkeit, die sich darin äußert, mit wem wir kollaborieren. Wer Böses tut, ist nie ein Einzeltäter, er ist ein Kollaborateur des Bösen, weil er an einem größeren Ganzen mitwirkt. Wer das Gute tut, ist dagegen ein „Mitarbeiter der Wahrheit“ (3. Johannesbrief 8) und tut mit Gott die Werke Gottes.
Die Mitwirkung des Menschen ist der Königsweg des Handelns Gottes in der Welt. Gott, die Erstursache von allem, handelt durch Zweitursachen. Gott hat mich geschaffen – durch die zweitursächliche Mitwirkung meiner Eltern. Christus vergegenwärtigt sich in seinen Jüngern und in der Liebe zum Nächsten. Gott würdigt den Menschen, in Gemeinschaft mit ihm zu lieben, das Gute zu tun und an seinem Reich zu bauen.
Herr,
ich habe an Deiner Krippe gesungen,
dass ich mich „in Deine Lieb‘ versenken“ will.
Lass mich auch mit Deiner Liebe lieben,
mit Deiner Güte meinen Nächsten sehen,
und in Deinem Dienst für ihn da sein,
damit ich in allem Deine Werke tue.
Amen.
Fra' Georg Lengerke
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