Das Evangelium von den Sterndeutern erzählt uns, sie seien von der Krippe „auf einem anderen Weg heim in ihr Land“ gezogen. Die Sterndeuter gehen einen anderen Weg, und die Hirten gehen ihren Weg anders nach Hause. Was hat sich für sie mit der Geburt Jesu verändert?
Die drei Weisen gehen zunächst „einen anderen Weg“, weil sie die Furcht vor Herodes umleitet. Aber auch deshalb, weil sie ein gefährliches Wissen mit sich tragen, und eine Begegnung, die ihren Lebensweg verändert hat. Aber was hat sich denn für uns an Weihnachten verändert?
Zunächst: Unser Weg steht nicht mehr in den Sternen. Er ist auf die Erde gekommen. Und mit ihm kommt der Himmel in Person uns entgegen, zu dem wir unterwegs sind.
Gott der Sohn ist Mensch geworden „in allem uns gleich, außer der Sünde“ (Hebr 4,15). Damit wir erkennen, wer und wie Gott ist, und wie Gott sich den Menschen denkt.
Auf dem „anderen Weg“ meiden wir das Böse wie die Weisen den Tyrannen. Wir wissen, wie leicht es uns um das Leben bringt, das wir mit dem Kind – oder eher das Kind mit uns – begonnen hat.
An Weihnachten ist Gott in Jesus Christus in unser Diesseits gekommen. Nicht nur in das Diesseits des Todes, sondern in das Diesseits unserer Krankheit und Not, unserer Sorge und unserer unerfüllten Sehnsucht. Die Freundschaft Gottes beginnt jetzt und hier – und nicht erst, wenn alles gut ist.
Göttliches Kind,
mit Dir können wir tragen,
was zu tragen ist,
weil Du die gefallene Welt trägst.
Kein Stern,
sondern Deine durchgehaltene Liebe
geht uns voran,
noch durch den Tod.
Mit Dir werden wir andere Wege
und unsere Wege anders
nach Hause gehen.
Amen.
Fra' Georg Lengerke
view more