Für Leben und Glauben der Christen ist eine Gruppe von Menschen von besonderer Bedeutung. Das sind „Zeugen“. Menschen, die eine Erfahrung mit der Liebe Gottes gemacht, sie erkannt haben und in Wort und Tat weitergeben. Bei Johannes ist oft vom Zeugnis und den Zeugen die Rede. So auch heute im ersten Johannesbrief.
Verwirrenderweise handelt es sich diesmal aber nicht um Menschen: „Drei sind es, die Zeugnis ablegen: der Geist, das Wasser und das Blut.“ Der Heilige Geist ist jene Gottesmacht, die uns Christus erkennen, sein Wort verstehen und sein Wirken annehmen lässt.
Mit „Wasser und Blut“ beschreibt Johannes zuerst Schlüsselereignisse, in denen Christus Anteil an unserem Leben nimmt: die Taufe im Jordan und sein Tod am Kreuz. Im Anschluss werden sie als Elemente genannt, durch deren Zeichen wir Anteil am Leben Christi bekommen; die Taufe und die Eucharistie.
Herr Jesus Christus,
Du kommst in unser Leben
in der Kraft des Heiligen Geistes,
der Dich geleitet
und der Dich offenbart als der Versprochene.
Du kommst in unsere Abgründe
im Wasser der Todesfluten,
in die Du bei der Taufe gestiegen bist,
in denen uns der Vater sagt, wer Du bist.
Du kommst in unseren Tod
im Blut deines leiblichen Menschseins,
das vergossen wurde
am Ort der Verfluchten vor der Stadt.
Wir werden vertraut gemacht mit Dir
durch den Heiligen Geist,
der uns Dein Wort verstehen
und das Zeugnis von Dir annehmen lässt.
Wir werden eingetaucht in Dich
durch das Wasser der Taufe,
in den besiegten Tod
und das Leben mit Dir.
Wir werden Deiner teilhaftig
durch Dein Blut,
das uns mit Dir versöhnt und eint
und uns zu Gliedern macht an Deinem Leib.
Amen.
Fra' Georg Lengerke
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