Vom Plan Davids, Gott einen Tempel zu bauen, und Gottes Umkehrung, dass nicht David dem Herrn, sondern der Herr dem David ein Haus bauen wird, war am Morgen des Heiligen Abends schon mal die Rede. An fünf Bedeutungen des Hauses Gottes muss ich heute bei der Lesung denken:
An das Haus David, den Raum und Rahmen für die Menschwerdung. Dann an den Tempel Salomos, in dem „sein Name wohnt“ und die Lade mit den Zehn Geboten als Lebensform des Volkes Gottes. Dann an den Leib Jesu, den er den „Tempel“ nennt, der zerstört und am dritten Tag neu errichtet wird. Und schließlich an denselben „Tempel“, der wir mit ihm sind, als lebendige Steine seines Hauses und als Glieder an seinem Leib.
Und ich denke an jenes Haus mit den vielen bereiteten Wohnungen, das Zuhause, zu dem wir unterwegs sind solange wir einander Heimat geben, bis wir miteinander jene Heimat finden, die bleibt.
Baue, Herr, Dein Haus unter uns
wie Du David versprochen hast,
und wohne unter uns
als der von Anfang an Ersehnte.
Baue, Herr, Dein Haus unter uns,
in dem Dein Name wohnt
und in der Lade die Lebensform
Deines Volkes für die Welt.
Baue, Herr, Dein Haus unter uns,
den Tempel Deines Leibes,
der zerstört wurde im Tod
und neu errichtet in Deiner Auferstehung.
Baue, Herr, Dein Haus unter uns,
dessen lebendige Steine wir sind,
und Deinen Leib, als dessen Glieder
wir den Menschen dienen dürfen.
Baue, Herr, Dein Haus unter uns,
für die Zeit die wir unterwegs sind
hin zu jenem Haus
mit den bereiteten Wohnungen,
hin zu der Stadt, die auf uns wartet
mit offenen Toren,
hin zu jener wahren Heimat,
die uns keiner mehr nehmen kann.
Amen.
Fra' Georg Lengerke
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