In der Politik dürfen oder sollen wir wählen. Im Leben müssen wir wählen. Wir können nicht anders. Auch nicht zu wählen, ist eine Wahl. Menschen, die sich um Lebensentscheidungen drücken, gleichen Kindern, die in einem Zimmer leben, aus dem mehrere Türen führen. Durch eine der Türen müssen sie gehen. Unweigerlich. Manche meinen, Freiheit bedeute, sich nicht festzulegen. So bleiben sie im Kinderzimmer ihres Lebens, halten sich für jung und sind in Wirklichkeit Kinder mit grauen Haaren.
Doch nicht jede Entscheidung ist eine Lebensentscheidung; auf manche kommt es nicht so an. Auch gibt es eine Wahl zwischen gut und gut, oder zwischen gut und besser. Aber es gibt eben schließlich auch die grundsätzlichen Entscheidungen, in denen es um alles geht: um Leben oder Tod, um Glück oder Unglück, um Segen oder Fluch.
Von einer solchen Grundentscheidung spricht Moses heute: Gott oder die Götter? Erwartet Ihr von Gott das Leben, das dem Tod standhält und in das Land seiner Verheißung führt, oder ausschließlich vom menschlich Machbaren oder Gemachten, von Mächten und Gewalten, die selbst Geschöpfe eines Schöpfers sind?
Wohlgemerkt: Diese Wahl richtet sich an das Volk Gottes; an Menschen also, die mit Gott eine Befreiungserfahrung gemacht haben und zu ihm gehören wollen. Für Menschen, die nicht an Gott glauben, lautet die Botschaft: Wähle das Leben, die Wahrheit, die Güte!
Aber eine Wahlempfehlung genügt nicht. Wenn zukünftig die Beihilfe zur Selbsttötung erlaubt ist, dann sollen die Christen nicht allein verkünden: Wähle das Leben! Sondern auch geben, was die Gefährdeten brauchen: Beihilfe zum Leben.
Fra' Georg Lengerke
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