Auf die derzeitige Bedrängnis und den (in Aussicht gestellten) Mangel reagieren die Menschen sehr verschieden:
Die einen werden dankbarer für das, was sie haben oder empfangen und fragen sich, wem alles sie eigentlich dankbar sein können. Für die anderen wird das, was sonst scheinbar selbstverständlich zur Verfügung steht, so bestimmend, dass sie darum unter Opfern zu kämpfen bereit sind – so als hinge ihr Leben am Klopapier.
Am Ende des Hosea-Buches schlägt Gott dem Volk ein Bußgebet vor. Darin geht es um eine Grundentscheidung: „Zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott!“
Wenn wir merken, dass das, was wir haben oder machen können, uns im Letzten nicht retten kann, dann mag uns schmerzlich der Abgrund unserer unbeantworteten Lebensfragen aufgehen. Aber nur wo Fragen offen sind, kann Antwort ergehen. Vielleicht leise, vielleicht anders, vielleicht viel später als wir erwarten.
Die Antwort Gottes an das Volk nennt drei Mal den Libanon. In der Bibel ist er ein Bild für das Paradies. Heute ist er ein versehrtes und vielfach gebeuteltes Land. Aber gerade hier haben viele junge Menschen in den vergangenen Jahren mit den Maltesern Entscheidendes über die Freude des Dienens, die Würde des Menschen und die Liebe Gottes gelernt. So haben sie verstehen gelernt, was Hosea sagt:
Wo wir Gott erlauben, für uns da zu sein, und mit ihm füreinander da sind, da werden wir Wurzeln haben wie die Zedern des Libanon, die Güte Gottes wird in der Luft liegen, wie der Duft der Gärten des Libanon und unser Leben wird fruchtbar sein mit Früchten so köstlich wie der Wein vom Libanon.
Fra' Georg Lengerke
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