Homeschooling (das schulische Lernen zuhause) ist oft nur eine Notlösung. Im Glauben allerdings ist es eine lebenslange Realität – gerade jetzt.
Der Gottesknecht bei Jesaja ist ein „Schüler“ (Jünger). Jesus ist zugleich der Hörende auf den Vater und der Lehrende für seine Jünger. Österliches Homeschooling heißt: auf Jesus hören, mit Jesus hören, von Jesus lernen.
Wer auf Jesus hört, hört den Schüler des Vaters und das was er vom Vater gehört hat. Die Lebensbedingungen dieser Tage werden uns vieles anders und neu hören lassen. Die Worte im Abendmahlssaal, in Getsemani, im Prozess und auf Golgota, die Worte seiner letzten Tage spricht Jesus hinein in die müde und erschöpfte Welt unserer Tage.
Je vertrauter wir mit Jesus werden, umso mehr werden wir auch mit ihm hören. Dieses Hören geht immer in zwei Richtungen: wir dürfen mit Jesus auf den Vater hören – gerade dort, wo er in die Einsamkeit geht oder schweigt. Und wir sollen mit Jesus auf die Menschen hören: auf die in Not und Verzweiflung, aber auch auf die in Wut und Hass.
Schließlich dürfen wir durch diese Tage als Schüler Jesu gehen. Wir können von Jesus das Leben und die Liebe und die Freude lernen, die bleiben – selbst durch den Tod hindurch. Allerdings nur dann, wenn wir mit dem misshandelten Gottesknecht auch zu leiden lernen. Zum einen das, was uns an Krankheit und Gebrechlichkeit zugemutet wird; zum anderen das, was wir einander antun. Und den unverschuldeten Hass von Menschen zu erleiden, wird noch schwerer sein, als es die Last von Krankheit und Alter jetzt schon ist.
Österliches Homeschooling heißt auch: leidensfähig werden um der Osterfreude willen.
Fra' Georg Lengerke
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