Mein Gast: Timo Daum ist Gastwissenschaftler bei der Forschungsgruppe Digitale Mobilität am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung" und arbeitet als Hochschullehrer in den Bereichen Online, Medien und Digitale Ökonomie und veranstaltet Vorträge und Seminare zum Thema Digitaler Kapitalismus. Sein Buch »Das Kapital sind wir« wurde mit dem Preis »Das politische Buch 2018« der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet.
Elektrischer Antrieb, geteilte Nutzung, selbststeuernde Fahrzeuge – der digitale Kapitalismus
erobert die Straßen. Doch befinden wir uns damit auch auf dem Weg in eine nachhaltigere
Mobilität? »Keineswegs«, sagt Timo Daum und plädiert in seinem neuen Buch »Das Auto im
digitalen Kapitalismus. Wenn Algorithmen und Daten den Verkehr bestimmen« (ET 07.10.2019) für
einen kritischen Umgang mit diesen Trends – und den dahinter stehenden Akteuren.
Der digitale Kapitalismus schickt sich an, ein neues Feld zu erobern: den Verkehr. Für Timo Daum
ist klar: »Die Tage des klassischen Automobils sind gezählt, wodurch auch die Kompetenz der
traditionellen Autoindustrie immer weniger gefragt ist.« Die Herausforderungen reichen vom
elektrischen Antrieb bis zum selbstfahrenden Auto – und die Konkurrenz kommt dabei vor allem
aus dem Silicon Valley. Digitalkapitalistische Konzerne wie Tesla, Uber und Google erobern die
Verkehrsbranche. Doch was folgt für die Mobilität der Zukunft, wenn Algorithmen und Daten eine
immer größere Rolle spielen? Wie wirkt sich diese Entwicklung auf unsere Städte und unsere
Lebensqualität aus?
Das Buch »Das Auto im digitalen Kapitalismus. Wenn Algorithmen und Daten den Verkehr
bestimmen« skizziert den Status Quo der technischen Entwicklung im Bereich der Mobilität. Es
erläutert Strategien und Geschäftsmodelle der Digitalunternehmen und plädiert für einen kritischen
Umgang mit den Herausforderungen, die damit einhergehen. Denn digital bedeutet nicht
automatisch nachhaltig.
view more