„Zur Liebe gehören halt immer zwei“, sagte neulich jemand in einem Gespräch über eine schwierige Ehe. Aber ist es nicht gerade dieses Alleinsein zu zweit, das viele Ehen schwierig macht?
Man stelle sich mal vor, es wären wirklich nur zwei Menschen da, die einander liebten. Wer würde die Freude des einen am anderen teilen? Wer würde beim einen zum Vorschein bringen, was der andere ihm nie entlocken könnte? Wen würden Sie miteinander lieben? An wem hätten sie miteinander Freude? Und wer hätte Freude an diesen beiden?
Die Antwort auf all diese Fragen ist: niemand! Wenn die Zeit der Verliebtheit vorbei ist, ist einer mit seiner Liebe zum anderen ziemlich allein. Deshalb braucht die vollkomme Liebe drei, von denen jeder zuerst liebt und antwortend liebt und mitliebt.
Gott ist Liebe, sagt der 1. Johannesbrief (4,8). Und Gott war auch schon die vollkommene Liebe, bevor die Welt war. Dann aber muss es die Beziehung der vollkommenen Liebe schon in Gott geben. Dann muss er irgendwie Einer in drei Liebenden sein. Die Offenbarung sagt, er ist Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Und diese dreifaltige Liebe macht uns die Freude ihrer selbst.
Deshalb hat „Gott seinen Sohn in die Welt gesandt“, um uns die Liebe Gottes zu offenbaren und damit so „die Welt durch ihn gerettet wird“. Der dreifaltige Gott macht sich zu unserem Dritten, damit unsere Liebe dreifaltig wird: als zuerst Liebender, als antwortend Liebender, als Mitliebender. Und er öffnet unser Herz für jene Dritten, für die wir da sein dürfen – miteinander und mit Ihm.
So wird unsere Liebe vollkommen. Denn zur Liebe gehören immer drei.
Fra' Georg Lengerke
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