So richtig populär ist das Radlfahren gegen Ende des 19. Jahrhunderts geworden. Die gefährliche Hochradzeit ging dem Ende entgegen als 1888 der schottische Tierarzt John Boyd Dunlop den Luftreifen erfunden hatte. Jetzt konnte man auch mit sogenannten Niederrädern, also mit Radln, bei denen die beiden Reifen gleich groß waren, komfortabel fahren. Gleichzeitig kamen der sogenannte Diamantrahmen auf, also die Rahmengeometrie, die bis heute gebräuchlich ist, und die Übersetzung - das moderne Fahrrad war geboren und erlebte einen regelrechten Boom. Überall schossen jetzt Velozipedclubs aus dem Boden, es gab Fahrrad-Führerscheinprüfungen und Verkehrsregeln für Radler. "Das Umkreisen der Equipagen ist verboten" heißt es zum Beispiel in der damaligen Radfahrverkehrsordnung der Stadt Ingolstadt. Das Radl war halt schon bald auch ein Gerät, mit dessen Hilfe man seinem Übermut freien Lauf lassen konnte. Für alle, die zuviel Kraft hatten, gab es längst auch Radrennen - in den Velodromen, die jetzt in allen größeren Städten gebaut wurden. Eines der ältesten noch erhaltenen Radsportstadien findet sich in Nürnberg. Tobias Föhrenbach:
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