Zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung zieht der Berliner Soziologe Steffen Mau ein auf den ersten Blick deprimierendes Fazit: Das Nachwendedeutschland leide an gesellschaftlichen Frakturen, die sich schwerlich heilen ließen, meint er. Der 1968 geborene Steffen Mau wuchs in der Rostocker Plattenbausiedlung Lütten Klein auf, kehrte 30 Jahre später dorthin zurück und versucht in einem bemerkenswerten Buch (Lütten Klein: Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft) Antworten darauf zu finden, warum die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West hinter den Erwartungen zurückblieb, die Unzufriedenheit und politische Entfremdung bei vielen Ostdeutschen auch 31 Jahre nach dem Mauerfall so groß ist.
In der neuen Folge von Das Politikteil diskutieren wir mit Mau, einem der besten Erklärer der deutschen Gegenwart, über das Erbe der DDR: Wo unterscheiden sich West und Ost auch 30 Jahre nach der Einheit – und warum ist das so? Und ist es wirklich so schlimm? Wäre es an der Zeit, "aus der Schmollecke herauszutreten" und sich mit den Unterschieden abzufinden? Liegen darin vielleicht auch Chancen?
In Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik aktuell beschäftigt, über die Geschichten hinter den Nachrichten und darüber, was noch kommen könnte. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Marc Brost zu hören.
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