IMAGINATION | Mein neuer Gast ist die Schriftstellerin Yoko Tawada. Was für eine Persönlichkeit. Nach nur wenigen Minuten taucht man ein in ihre poetische Gedankenwelt, die trotz allem viel zu tun hat mit den alltäglichen und politischen Fragen, die alle beschäftigen. Es gelingt ihr aber, immer wieder einen Moment zu schaffen, den man so noch nicht gesehen und gehört hat. Vielleicht schwebt sie ein wenig, ganz sicher spielt sie mit Sprache und Alltag auf sehr einzigartige Weise. Hört euch die neue Folge an, ich denke, ihr werdet genauso dahin sein wie ich ;) vor allem die Art, wie sie Fiktion gegen die Fake News und Lügenwelt abgrenzt ist so eindrucksvoll, weil sie einen unerschüttlichen Glauben hat an die Relevanz von Literatur. Reinhören, abtauchen, anders wieder auftauchen…Wir brauchen Geschichten, weil sie uns auf einer anderen Ebene etwas über das Menschsein und unsere Zeit erzählen. Fiktion ist kein nice-to-have für eine Gesellschaft, sondern essentiell. Man muss sie abgrenzen gegen Lügen und Verschwörungsphantasien. Yoko Tawada tut das.
Hier findet ihr das Transkript der Folge zum Nachlesen: https://download.hr2.de/podcasts/freiheit_deluxe/pdf-fdl-yoko-tawada-100.pdf
Die Schriftstellerinnen Jagoda Marinic und Yoko Tawada sprechen über inszenierte Generationenkonflikte, über den Eisbären Knut und künstlerische Fiktion als Gegenpol zu Verschwörungsmythen.
Für Tawada ist Freiheit, wenn Identitäten fluide sein dürfen. "Wenn man heute sagt ‚Ich bin einer Frau, aber dienstags fühle ich mich sehr männlich‘ - Dafür gibt es kein Wort oder eine Definition. Es ist ein Fehler, dass man nach einer Definition sucht anstatt nach einer Geschichte. Da sind fluide Identitäten möglich." Zum Beispiel wenn man sich beim Lesen mit eine*r Protagonist*in identifiziert, die auch ein Eisbär sein kann.
FREIHEIT DELUXE mit Jagoda Marinic ist eine Produktion des Hessischen Rundfunks und des Börsenvereins des deutschen Buchhandels. Der Podcast wurde gefördert im Rahmen von "Neustart Kultur" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
view more