Im Totenreich muss man sich im Blick behalten: Über Dieter Kühn und sein Dante-Projekt
Am 14. September vor 700 Jahren ist Dante gestorben. Immer wieder ist seine „Göttlichen Komödie“ Bezugspunkt oder Inspirationspunkt der Literatur, auch zeitgenössischer Schriftsteller. Der Schriftsteller und Übersetzer Dieter Kühn hat in seinen letzten Lebensjahren an einem Dante-Projekt gearbeitet, das unvollendet bleiben musste.
In diesem Werk, von dem sich mehrere Fassungen in Kühns Nachlass finden, sind drei Personen im Totenreich unterwegs: Abermals Vergil, dazu Jacopo Alighieri, der Sohn des Dichters, und ein Namenloser, dessen Schritte, wie er selbst sagt, man eigentlich gar nicht hören dürfte. Und doch ist er es, der die Regeln dieser Wanderung und ihrer Begegnungen formuliert: „Wir sind hier in eigenem Namen, wenn auch Dante verpflichtet, Wort für Wort. Aber zwischendurch: Wir sprechen, damit wir uns sehen. Und im Blick behalten. Und nicht aus dem Blick verlieren.“
Was heißt es heute, Dante verpflichtet zu sein, als Leser oder selbst als Schreibender? Was beschäftigte Dieter Kühn in seinen letzten Lebensjahren, und was heißt es, in den Fragmenten aus seinem Nachlass zu lesen? Darüber haben wir mit dem Literaturkritiker und -wissenschaftler Tilman Spreckelsen gesprochen. Ein neues Literaturrätsel beschließt diese Folge des Bücher-Podcasts.
"Die Black Box Hölle": Tilman Spreckelsen über Dieter Kühns unveröffentlichtes Dante-Projekt
"Dantes Verse": Experten, Dichter und Literaturkritiker schreiben über ihre LIeblingsstellen in der "Göttlichen Komödie"
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