Arabisch sprechender Traumapsychotherapeut will Flüchtlingen helfen – Krankenkassen blocken!
„Wir schaffen das,“ hatte unsere Angela gesagt. Nur wie wir das schaffen, wurde offengelassen. Schnelle und unbürokratische Hilfeleistung? Fehlanzeige! Das erste was man schaffen muss, wenn Flüchtlinge aus Kriegsgebieten kommen, wäre ihnen zu helfen ihre Traumata zu bewältigen. Da sind arabisch sprechende Psychotherapeuten ein willkommener Segen. Leider sind sie auch dünn gesät.
Deswegen ist es angebracht, alles dran zu setzen, damit diese Menschen problemlos ihre Zulassung bekommen und für ihre Arbeit bezahlt werden.
Ahmed al Hafedh macht seinen Beruf mit Leib und Seele und kämpft sich tapfer durch den deutschen Behördendschungel. Leider ist er zu gutgläubig. Er verlässt sich auf mündliche Zusagen und versteht nicht, warum jeder sagt, bei Verhandlungen mit den Krankenkassen sollte man immer einen Anwalt dabei haben. Jetzt hatte er ein halbes Jahr umsonst gearbeitet. Er wurde nicht nur nicht dafür bezahlt, sondern geleistete Vorrauszahlungen der Kassen wurden ihm wieder abgesprochen und einkassiert!!!
Geblockt hatten die Kassen, nicht die Politik. Aber welche Lösungen hatte die Politik gefunden um diesen Goldstaub (arabischsprechende Traumapsychotherapeuten) zu fördern und erhalten? Keine!
Um die Existenz für seine Familie zu sichern, musste Ahmed dann viele Patienten wieder nach Hause schicken. Einige wenige konnte er noch behalten und gratis weiterbehandeln.
Das ist aber nicht alles, worüber wir reden. Ahmed hatte auch Pegida Anhänger behandelt und plädiert für Dialog anstatt Ausgrenzung. Ferner gibt er uns interessante Einblicke in gesellschaftliche Entwicklungen im Irak während der letzten 50 Jahre.
Sein Vater war international agierender Politiker und hatte seine Familie rechtzeitig vor der Machtergreifung Saddam Husseins in Sicherheit gebracht.
Zu guter Letzt produzierte Ahmed auch noch den Film Obsidian Messer. Der vermittelt uns einen neuen Blickwinkel auf das Geschehen der letzten Jahrzehnte in Europa. Besonders nimmt er die letzten drei Jahre in den Fokus. Aufgrund der Vielfalt an Themen ist dieser Podcast etwas länger geworden … und es lohnt sich, ihn anzuhören. Viel Spaß!
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