Der Wille Gottes regiert Italien Anfang der Neunziger Jahre. So zumindest will es Giulio Andreotti verstanden wissen der im Parlament die Zügel in der Hand hat. Der fast schon parodistisch unter dem Gewicht seiner Verantwortung buchstäblich buckelnde Politiker ist berüchtigt für seinen Opportunismus und für allerlei mysteriöser Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Anklage über Anklage stürzt auf den Machtmenschen herein, doch immer und immer wieder kommt er ungeschoren davon, während um ihn herum Genossen, Feinde und falsche Freunde wie die Fliegen fallen. Steckt hinter den abscheulichen Terrorakten und Mordanschlägen, die Italien seit den politischen Verwerfungen der 70er heimsuchen, der siebenfache Ministerpräsident Andreotti, oder ist es reiner Zufall, dass gerade er inmitten allen Chaos, verschont bleibt? Es ist unglaublich, dass diese Umstände nicht der Feder Sorrentinos entspringen, sondern vor – historisch gesprochen – kurzem in Italien vorherrschten. Was Sorrentino jedoch mit dieser Vorlage treibt ist nicht weniger spektakulär. Das Böse gibt der Parodie die Klinke in die Hand und zu jeder Zeit herrscht tonale Zweideutigkeit. Mehr dazu, und ob die ganze Sache mit der „wahren Geschichte“ überhaupt relevant ist, hört ihr jetzt. Bei FilMic.
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